Es ist auch nicht einfach, wenn man mit kleinen Kindern verreist. Während man versucht, alle Gepäckstücke am Flughafen im Blick zu behalten, rennen die Kleinen schon wieder los. Gerade englische Mitreisende nehmen dann ihre Kinder gerne mal an bunte oder pinke Leinen. Aber sind die Laufleinen oder Kindergurte eine sinnvolle Erfindung oder eine entwürdigende Fessel?
Ist eine Leine für Kinder einfach nur praktisch oder doch unmenschlich? Oder sind es einfach nur schreckliche Assoziation, die wir daran knüpfen: Hunde an der Leine, Fesseln im Gefängnis? In den 70-Jahren war das Kindergeschirr ebenso normal wie der Laufstall, heute ist es in Deutschland absolut verpönt, in anderen Ländern, wie Großbritannien, dagegen durchaus üblich.
Befürworter von Kindergurten wollen so ihren Kindern eine kontrollierte Freiheit bieten und dabei nicht von Minute zu Minute in Panikattacken verfallen, weil der Kleine schon wieder losgerannt und gerade nicht zu sehen ist. Bis zu einem bestimmten Alter verstehen sie einfach noch nicht, dass ein Sprint über die Fahrbahn keine gute Idee ist oder sie sich im Duty Free-Shop am Flughafen nicht frei bedienen dürfen. In stressigen unübersichtlichen Situationen geht es den Eltern vor allem um die Sicherheit ihrer Kinder.
Kritiker dagegen sagen: Lauflerngurte geben eine falsche Sicherheit. Kinder müssen lernen, wie weit sie sich entfernen dürfen, und müssen hinfallen, sich wieder aufrappeln und weiterlaufen ohne Netz und doppelten Boden.