Die Gelb- Blauen liegen zwei Spieltage vor dem Saisonende weiterhin mit einem Punkt Vorsprung auf die SG Flensburg/ Handewitt an der Spitze- ein Heimsieg gegen die TSV Hannover/ Burgdorf am 29. Mai und noch ein Auswärtssieg beim bereits als Absteiger fest sstehenden TuS Nettelstedt- Lübbecke am 5. Juni, dann wäre der Traum von der ersten Meisterschaft der Vereinsgeschichte Realität.
Allerdings kann so ein Traum auch schnell zerplatzen, wie die heutige Begegnung zwischen den Löwen und der HSG Wetzlar zeigte, denn bis zehn Minuten vor Spielende waren die Mittelhessen drauf und dran, etwas Zählbares heraus zu schlagen und den Badenern somit den Weg zum Titel noch zu versperren. Dass sich die Begegnung ab der Schlussphase der ersten Hälfte zu einer Bewährungsprobe für die Sieben von Nikolaj Jacobsen entwickelte, hatten sich die Gäste teilweise aber auch selbst zuzuschreiben. Sie standen zwar sehr gut in der Abwehr, ließen in der ersten Viertelstunde gerade einmal zwei Gegentore zu, versäumten es aber, im Spiel nach vorne mehr Kapital aus dieser guten Basis zu schlagen. Die vergebenen Abschlüsse der Löwen hielt die HSG im Spiel, in den letzten Minuten vor der Pause gelang Wetzlar ein Lauf von 5:1- Toren und damit lagen die Gastgeber beim Seitenwechsel erstmals vorne in dieser Begegnung (11:10/ 30).
Doch die Badener zeigten direkt nach dem Wechsel die richtige Reaktion- zwei schnelle Tore von Kim Ekdahl du Rietz brachten dem Meisterschaftsanwärter die Führung zurück. Die Gäste wirkten nun auch insgesamt entschlossener und kurzzeitig machte sich das dann auch auf der Anzeigetafel bemerkbar. Patrick Groetzki und Uwe Gensheimer erhöhten zwischenzeitlich auf 12:14, doch absetzen konnten sich die Löwen in dieser Phase nicht, ein Strafwurf und ein Ballverlust reichten, um Wetzlar wieder auf Augenhöhe zu bringen- 14:14 (41.). Kurz darauf der nächste Ballverlust bei den Badenern und die 15:14- Führung für die HSG. Nun brauchte es bei den Gästen dringend Impulse in der Offensive und diese kamen dann auch von Andy Schmid. Für sieben der nun noch folgenden neun Treffer der Löwen bis zum Spielende zeigte sich der Schweizer Spielmacher verantwortlich und war damit maßgeblich daran beteiligt, dass die Gelb- Blauen sich durch ein 19:23 noch beide Punkte sicherten. Das zweite Pfeiler des Erfollgs war sicherlich die gute Deckung der Gäste, gerade einmal acht Gegentore in der zweiten Hälfte sprechen für sich.
Die Interviews von Radio Regenbogen nach dem Spiel:
"Klar, wenn der erste Ball dann mal reingeht, dann ist das schon eine Erleichterung und plötzlich funktionieren wieder die Dinge, die normal auch funktionieren." Rund 40 Minuten lief bei Andy Schmid nicht allzu viel zusammen, doch in der Schlussphase der Begegnung gelang dem Spielmacher der Löwen im Abschluss nahezu alles. Damit wurde der Schweizer zum Matchwinner für seine Mannschaft in einer langen Zeit offenen Begegnung.