Auch für diesen Rekord haben wir eine außergewöhnliche Gewinnerin gefunden. Vera Friedl aus Nussloch steigt seit nun 55 Jahren über das Fenster in ihren Keller, der bis heute noch nicht betoniert wurde und unverputzt ist.
Sie selbst sagt: „Unser Haus wurde 1965 gebaut. Wir haben unter der Garage einen Keller, dieser sollte eigentlich irgendwann mal verputzt und der Boden mit Beton oder Estrich zugemacht werden, über die Hälfte ist immer noch ein Erdboden und die Wände sind immer noch ohne Putz.“
Nach eigener Aussage gab es immer andere Dinge im Haus, die wichtiger waren. So gab es im Keller unterm Haus lange Zeit nur Vorhänge statt Türen und keine Fliesen auf dem Boden.
Auf die Frage, ob sie noch irgendwelche Pläne für ihre Baustelle hat meint sie, sie wüsste noch nicht genau. Man gewöhnt sich schließlich an alles und eine Fertigstellung würde wahrscheinlich viel zu viel Arbeit bedeuten.
1986: Das unvollendete Bad von Jasmin aus Bad Krozingen
Das Badezimmer: einer der wohl wichtigsten und essentiellsten Bestandteile eines Hauses. Als Jasmins Eltern im Jahr 1986 ein Haus kauften, dachten sie wohl nicht, dass genau dieser Raum wohl nie fertig gestellt werden würde. Zum Glück handelte es sich bei dem Bad nicht um das einzige im Haus! Es war als zweites Badezimmer einfach nicht die erste Priorität.
Jasmin selbst sagt: „Die Räume wie Schlafzimmer und Kinderzimmer wurden gleich renoviert so dass die ganze Familie passend zu meiner Einschulung 1987 einziehen konnte. Doch das zweite Badezimmer, dass zum Eltern Schlafzimmer gehörte, wurde leider nie fertig gestellt.“
Die für den Boden angedachten Fliesen hat Jasmin nach dem Tod ihres Vaters nun für das eigene Bad übernommen.
1992: Der ewige Rohbau von Stefanie aus Bietigheim
Die Vorstellung sein eigenes Haus zu bauen ist ein Traum vieler Familien. Für Stefanies Familie hat sie sich jedoch ziemlich schnell zum Albtraum entwickelt. 1992 begann ihr Vater überwiegend in Eigenleistung mit dem Hausbau und wurde nie damit fertig.
„Das Haus befindet sich derzeit immer noch im Rohbau. Die Baustelle ist noch heute so vorzufinden, wie sie damals verlassen wurde.“ beschreibt Stefanie die aktuelle Situation.
Doch vielleicht kriegt diese Baustelle ja doch noch ein Happy End. Sie soll nämlich in diesem Jahr nach fast 30 Jahren mit Hilfe ihres Partners fertiggestellt werden!
1995: Das unverputzte Haus von Andrea aus Tennenbronn
25 Jahre, das ist eine wirklich lange Zeit.
In 25 Jahren wächst ein Baby heran, beendet die Schule, macht einen Abschluss und heiratet vielleicht oder kriegt schon eigene Kinder.
Wie lange 25 Jahre sein können weiß Andrea wohl am besten, denn ihr Haus ist nun schon genau so lange noch nicht verputzt. In ihrem Treppenhaus befinden sich nach all dieser Zeit immer noch Baustellentreppen und sie sagt, dass der Balkon auch noch nicht fertig ist.
Verrückt wie lange sich solche Bauarbeiten ziehen können…
2010: Die unfertige Küche von Nadine aus Untereisesheim
Einen unfertigen Keller oder ein unverputztes Haus, dass wäre für die meisten nicht so schlimm. Hier gilt, aus den Augen aus dem Sinn.
Solange man nicht täglich durch diese Baustellen beeinflusst wird, schiebt man sie gerne auch mal vor sich hin. Bei einer Küche wird das jedoch schwierig. Sie ist oftmals der Dreh- und Angelpunkt eines jeden Haushaltes und wird täglich gebraucht und genutzt.
Die Küche von Nadines Tante ist nun schon seit 10 Jahren unfertig! Unvorstellbar für die meisten, doch auch daran scheint man sich zu gewöhnen.