Wie viele Freunde haben Sie in den letzten sieben Tagen getroffen? Wie finden Sie, dass Schulen geschlossen und Grenzen dicht sind? Diese und andere Fragen müssen die Teilnehmer der Mannheimer Corona-Studie einmal wöchentlich beantworten. Und bei Vielen hat sich im Laufe der Zeit die Meinung deutlich geändert. Zum Beispiel werden die sozialen Kontakte längst nicht mehr so eingeschränkt, wie noch zu Beginn der Pandemie Ende März. Aber nicht nur das Verhalten hat sich verändert, so haben die Deutschen weniger Angst vor dem Virus und akzeptieren immer weniger die Maßnahmen der Regierung um die Pandemie einzudämmen.
Was ist die Corona-Studie?
Einmal täglich beantworten deutschlandweit um die 500 Menschen einen Onlinefragebogen. Insgesamt nehmen 4500 Menschen an der repräsentativen Studie teil. Die Teilnehmer sind zwischen 18 und 76 Jahre alt. Wissenschaftler der Universität Mannheim werten die Antworten täglich aus. Die Uni Mannheim hatte die Sozialstudie schon vor Corona durchgeführt und die Menschen alle zwei Monate zu sozialen und ökonomischen Themen befragt. Seit dem 20. März wird die Studie täglich gemacht und bezieht sich hauptsächlich auf Corona-bezogene Themen.
Akzeptanz für strenge Maßnahmen sinkt
Was Sebastian Juhl (Doktorand an der Universität Mannheim) und seinen Kollegen zu Beginn besonders aufgefallen war, war die hohe Zustimmung für weitreichende Maßnahmen wie die Schließung öffentlicher Einrichtung, also vor allem von Schulen und Kitas. Ende März fanden über 90 Prozent der Befragten diese Maßnahmen vernünftig. Genauso groß war die Zustimmung die Grenzen zu schließen und Großveranstaltungen abzusagen, so Juhl.