Welpen-Boom in Pandemie
Was haben Klopapier, Nudeln, Swimmingpools und Haustiere gemeinsam? Nichts ist während Corona so gefragt wie sie. Fast in jedem zweiten deutschen Haushalt lebt mittlerweile ein Haustier, darunter mehr als 10 Millionen Hunde.
Was haben Klopapier, Nudeln, Swimmingpools und Haustiere gemeinsam? Nichts ist während Corona so gefragt wie sie. Fast in jedem zweiten deutschen Haushalt lebt mittlerweile ein Haustier, darunter mehr als 10 Millionen Hunde.
Die Deutschen lieben ihre Haustiere und während der Corona-Pandemie noch einmal mehr. Im letzten Jahr haben viele Tierchen ein neues Zuhause gefunden. Ganz Hoch im Kurs steht natürlich des Menschen bester Freund, der Hund.
Auf den Hund gekommen
Eine feuchte Nase und ein wuscheliges Fell. Während Corona kommen viele auf den Hund – vor allem auf den Welpen. Das merkt auch Hundezüchterin Martina Albrecht aus Heddesbach im Rhein-Neckar-Kreis. Seit 2019 züchtet sie Golden Retriever und hört auch von befreundeten Züchtern anderer Rassen, dass die Nachfrage stark gestiegen ist:
Vorwiegend Familie fragen bei Martina Albrecht an. Sie vermutet, weil auch Kinder gerade wenig Sozialkontakte haben und eben einen Spielgefährten suchen. Aber auch im Homeoffice haben viele jetzt Zeit mit einem Hund Zeit zu verbringen. Dennoch ist so ein Hund keine Maschine und kann nicht in Massenproduktion gehen. Das darf und will sie auch gar nicht, denn das Wohl der Mutterhündin ist der Züchterin sehr wichtig. 11 Welpen kamen im letzten Wurf zur Welt, das war für die Hündin auch ein Kraftakt, sagt Albrecht:
Wenn die Welpen acht Wochen alt sind, kommen sie in eine neue Familie. Auch Laura und Simon aus Mannheim-Lindenhof haben seit ein paar Wochen einen Welpen zu Hause, einen 16 Wochen alten Maltipoo namens Lucky und sind über glücklich. Die Entscheidung gerade jetzt einen Hund aufzunehmen fiel ihnen leicht, sagt Laura:
Und dass das auch so bleibt, dafür gehen die beiden mit dem Welpen in die Hundeschule. Hier lernen Hund und die Halter den richtigen Umgang miteinander. Claudia Schulz ist Inhaberin der Hundeschule Schulz&Schnauze in Mannheim. Auch sie hat zurzeit volles Haus:
Heißt also, viele adoptiere gerade jetzt zum ersten Mal einen Hund. Dass so viele Menschen jetzt so viel Zeit für einen Hund haben, hat Vor- und Nachtteile meint die Hundetrainerin:
Was vor allem Tierschützern, der Züchterin und Trainerin gleichermaßen Sorgen macht, ist der illegale Welpenhandel. Viel zu jung werden die jungen Hunde der Mutter entrissen und in Transportern nach Deutschland geschafft, wie gerade erst letzte Woche in Ladenburg. Denn skrupellose Händler wittern hier ein Geschäft. Das sieht auch Martina Albrecht so:
Wer sich dennoch gerade jetzt nach einem wuscheligen Begleiter sehnt, dem rät die Züchterin auch die richtige Rasse zu finden, die zu einem passt:
Und das möchte nun keiner, denn so ein Hund ist doch eigentlich das Glück auf vier Pfoten.