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Mannheim: Weniger Blut verfügbar in der Hitzewelle

Weil Blut nicht künstlich hergestellt werden kann, sind klinische Notfälle auf Blutspenden angewiesen. Gerade im Sommer bei warmen Temperaturen haben Spender und Spenderinnen aber Bedenken, ihr Kreislauf könnte dabei versagen. Wir haben mit Cüneyt Demirel gesprochen. Er ist Regionalleiter des Instituts vom Deutschen Roten Kreuz in Mannheim und erklärt uns einiges zum Thema "Hitze und Blutspenden".

Kaum wird es heiß, spenden die Leute weniger Blut. Aber woran liegt das? Viele befürchten, ihr Kreislauf versage möglicherweise, sagt Cüneyt Demirel vom Deutschen Roten Kreuz Mannheim: 

Wir merken natürlich, dass kurzfristig Buchungen wieder rausgenommen werden, weil man sich bei dem heißen Wetter nicht zutraut, Blut zu spenden.

Dabei kann man dem Körper schon viel Gutes tun, wenn man 3 bis 4 Liter Wasser vor der Entnahme trinkt. Trotzdem muss jeder letzlich selbst auf sein Körpergefühl achten, sagt Demirel. Die Räume im Institut des DRK in Mannheim sind klimatisiert. Das mache bei der Hitze schon viel aus.


Wenn die Leute wegen des warmen Wetters weniger Blut spenden, dann hat das Konsequenzen. Derzeit können zwar noch alle klinischen Notfälle mit Blutreserven versorgt werden. Geht die Anzahl der Spender und Spenderinnen allerdings zurück, dann kann das eng werden. Außerdem müssen bereits lang geplante Operationen verschoben werden, weil die Blutreserve dafür nicht mehr ausreicht.

Ab einem bestimmten Alter dürfen Leute auch gar nicht mehr spenden, sagt Demirel. Auch Menschen mit bestimmten Vorerkrankungen, wie zum Beispiel Diabetes, scheiden als Spender oder Spenderin aus. Also sei es wichtig, für Spendennachwuchs zu sorgen und viele junge, gesunde Menschen ins Boot zu holen. Dafür gibt es Kampagnen und Aktionen an den Universitäten, die gut besucht sind. Seit dem 1. Juli gibt es aber noch eine ganz besondere Spendenaktion: 

Stammspender werben Erstspender. Wenn jemand zum Blutspenden kommt und sagt 'Ich habe den Erstspender beworben', dann gibt's im Nachgang einen Kinogutschein. Da schenken wir Zeit. Zeit ist nämlich das Besondere. Das haben wir alle in der Corona-Pandemie gemerkt.
Am Anfang gibt's eine Anmeldeliste, auf der wir Sie abhaken. Dann geht's zur Anmeldung. Hier werden Sie ehrenamtlich betreut, wenn Sie sich mit Ihrem Blutspendeausweis registrieren. Bei der ersten Spende, werden ihre Daten zunächst aufgenomen. Dafür brauchen wir unbedingt den Personalausweis. Nachdem Sie den Spenderfragebogen ausgefüllt haben, geht's in den Laborbereich. Hier gehen hauptamtliche Kollegen und Kolleginnen die Unterlagen nochmal mit Ihnen durch. Eisenwert und Blutdruck werden dann noch gemessen. Wenn da soweit alles okay ist, geht es zu einem persönlichen Gespräch mit dem Arzt unter vier Augen. Jetzt kann endlich die eigentliche Blutspende losgehen. Die dauert höchstens 10 Minuten.  Nach der Spende gibt's noch ein Dankeschön, einen Imbissbeutel und eine Flasche Wasser.