berichtet Yvonne Faller, Freiburger Münsterbaumeisterin und stellvertretende Vorsitzende von Dombaumeister e. V.
Das Besondere am Bauhüttenwesen
Die Dom- und Münsterbauhütten zeichnet eine multidisziplinäre Zusammenarbeit aus: Eine Bauhütte setzt sich aus der Gesamtheit ihrer Mitarbeiter zusammen, von den Lehrlingen über die Gesellen bis zu den Hüttenmeistern und Dom-/Münsterbaumeistern.
Sie geben Wissen, handwerkliche Fertigkeiten und Fähigkeiten verschiedenster Gewerke weiter, bilden Nachwuchs aus, halten Feste und Rituale lebendig, dokumentieren ihre Arbeiten und repräsentieren das Bauhüttenwesen nach außen. Zum Kollegium zählen auch Archivare, Kunsthistoriker, Pressereferenten und kaufmännische Mitarbeiter. Im Wesentlichen verstehen sich die Bauhütten als Kompetenzzentren rund um den Stein.
Auch heute bilden diese Bauhütten ein lebendiges grenzüberschreitendes Kommunikations- und Personennetzwerk und widmen sich der Forschung, Dokumentation und der Weitergabe des Wissens und vor allem dem Erhalt der Kathedralen und bedeutender Großbauten.
Die 18 Bewerber
Die Bewerbung zur auf Aufnahme des Bauhüttenwesens in das internationale Register Guter Praxisbeispiele wurde gemeinsam eingereicht von der Dombauhütte Aachen, Staatlichen Dom-bauhütte Bamberg, Stiftung Basler Münsterbauhütte, Zwingerbauhütte Dresden (der einzigen säkularen Bauhütte des Verbundes), Münsterbauhütte Freiburg, Dombauhütte Köln, Dom-bauhütte Mariendom Linz, Kirchenbauhütte Lübeck, Dombauhütte Mainz, Staatlichen Dombau-hütte Passau, Staatlichen Dombauhütte Regensburg, Münsterbauhütte Schwäbisch Gmünd, Dombauhütte St. Maria zur Wiese Soest, Fondation de l’OEuvre Notre-Dame de Strasbourg, Nidaros Domkirkes Restaureringsarbeider (Trondheim), Münsterbauhütte Ulm, Dombauhütte zu St. Stephan Wien sowie der Dombauhütte Xanten.