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Arbeit der Münsterbauhütte wird gewürdigt

Freiburg: Bauhütten sind Kulturerbe

Die Freiburger Bauhütte und 17 weitere aus Deutschland, Frankreich, Norwegen, Österreich und der Schweiz haben sich für den Antrag auf Aufnahme des Bauhüttenwesens in das internationale Register Guter Praxisbeispiele zusammengeschlossen. Und hatten Erfolg!

Das Register der guten Praxisbeispiele enthält weltweit nur 25 Initiativen. Der zwischenstaatliche Ausschuss der UNESCO zum Immateriellen Kulturerbe hat gestern das Bauhüttenwesen in sein Register Guter Praxisbeispiele aufgenommen.
 
Die Aufnahme darin würdigt die Anstrengungen der Beteiligten für die modellhafte Pflege der historischen Handwerkstechniken, ihre Weiterentwicklung und Weitergabe an junge Fachkräfte und ihre intensive internationale Zusammenarbeit.
 
Bewerbung wurde von 18 Bauhütten eingereicht
 

Wir sind gut vernetzt im Dombaumeister-Verein, da galt es, diese Vernetzung sinnvoll zu nutzen, nach außen zu tragen und die Welt auf die Besonderheiten des Bauhüttenwesens aufmerksam zu machen

berichtet Yvonne Faller, Freiburger Münsterbaumeisterin und stellvertretende Vorsitzende von Dombaumeister e. V.
 
Das Besondere am Bauhüttenwesen
 
Die Dom- und Münsterbauhütten zeichnet eine multidisziplinäre Zusammenarbeit aus: Eine Bauhütte setzt sich aus der Gesamtheit ihrer Mitarbeiter zusammen, von den Lehrlingen über die Gesellen bis zu den Hüttenmeistern und Dom-/Münsterbaumeistern.
 
Sie geben Wissen, handwerkliche Fertigkeiten und Fähigkeiten verschiedenster Gewerke weiter, bilden Nachwuchs aus, halten Feste und Rituale lebendig, dokumentieren ihre Arbeiten und repräsentieren das Bauhüttenwesen nach außen. Zum Kollegium zählen auch Archivare, Kunsthistoriker, Pressereferenten und kaufmännische Mitarbeiter. Im Wesentlichen verstehen sich die Bauhütten als Kompetenzzentren rund um den Stein.

Auch heute bilden diese Bauhütten ein lebendiges grenzüberschreitendes Kommunikations- und Personennetzwerk und widmen sich der Forschung, Dokumentation und der Weitergabe des Wissens und vor allem dem Erhalt der Kathedralen und bedeutender Großbauten.
 
Die 18 Bewerber
 
Die Bewerbung zur auf Aufnahme des Bauhüttenwesens in das internationale Register Guter Praxisbeispiele wurde gemeinsam eingereicht von der Dombauhütte Aachen, Staatlichen Dom-bauhütte Bamberg, Stiftung Basler Münsterbauhütte, Zwingerbauhütte Dresden (der einzigen säkularen Bauhütte des Verbundes), Münsterbauhütte Freiburg, Dombauhütte Köln, Dom-bauhütte Mariendom Linz, Kirchenbauhütte Lübeck, Dombauhütte Mainz, Staatlichen Dombau-hütte Passau, Staatlichen Dombauhütte Regensburg, Münsterbauhütte Schwäbisch Gmünd, Dombauhütte St. Maria zur Wiese Soest, Fondation de l’OEuvre Notre-Dame de Strasbourg, Nidaros Domkirkes Restaureringsarbeider (Trondheim), Münsterbauhütte Ulm, Dombauhütte zu St. Stephan Wien sowie der Dombauhütte Xanten.