Mitte Mai hatte das Minipig Nera sieben Junge bekommen. Gemeinsam mit dem Vater Nino hielt sich die junge Familie zunächst im Stall auf.
Doch jetzt spazieren Nera und Nino mit ihren sieben Sprösslingen jeden Morgen zur Außenanlage im Kinderzoo und am Abend wieder zurück in den Stall. Bei dieser Minipig-Parade fällt sofort ins Auge, dass vier Ferkel mit ihrem schwarzen Borstenkleid ganz nach der Mutter kommen, während die anderen drei wie Vater Nino gescheckt sind.
Der tägliche Spaziergang vom Stall ins Außengehege führt die Schweinchen über die Besucherwege. Dabei müssen die Tierpfleger sie gut im Auge behalten, dass keines der Tiere vor lauter Übermut falsch abbiegt und sich auf dem Weg ins Außengehege verirrt.
Nicht nur für die Besucher ist der tägliche Minipig-Spaziergang ein Spektakel, sondern für die jungen Minipigs bedeutet er ein gutes Training. So lernen sie, stets bei der Mutter zu bleiben. Auch die Beschäftigung und das körperliche Training kommen dem Minipig-Nachwuchs zugute.
Schweinen eilt der Ruf voraus, schmutzige Tiere zu sein. Steht ihnen jedoch genügend Platz zur Verfügung, sind Schweine sogar ausgesprochen ordentliche Tiere. Sie halten Schlaf- und Fressecke strikt getrennt vom Kotplatz. Muttersauen haben vor dem Abferkeln das Bedürfnis, Nester zu bauen. Daher ist es wichtig, dass den Schweinen zu jeder Zeit genügend Nistmaterial, wie Stroh, Heu oder Äste, zur Verfügung steht.
Vom Wildschwein zum Minipig
Alle domestizierten Schweine, so auch die Minipigs im Zoo, stammen vom Wildschwein ab. Vor etwa 70 Jahren begann man für Tierversuchszwecke mit der Zucht kleinerer Schweine. Dafür wurden alle möglichen Rassen eingesetzt: europäische Hausschweine, Hängebauchschweine, diverse Kreuzungen und Wildschweine. Unabhängig von der Rasse ging es vorrangig um die Zucht auf geringe Körpergröße. Für die Tierversuche wurden unpigmentierte Schweinchen bevorzugt. Deshalb gibt es heute Minipigs in den verschiedensten Farben und Variationen.