Weil am Rhein: Entbindung im Kleinbus - Zollbeamte schneiden Nabelschnur durch
Diesen Tag werden die Zollbeamten am Grenzübergang Weil am Rhein- Autobahn bestimmt in ihrem ganzen Leben nicht vergessen. Sie wurden unfreiwillig zu Geburtshelfern.
Diesen Tag werden die Zollbeamten am Grenzübergang Weil am Rhein- Autobahn bestimmt in ihrem ganzen Leben nicht vergessen. Sie wurden unfreiwillig zu Geburtshelfern.
Am vergangenen Sonntagnachmittag ging beim Zoll am Autobahngrenzübergang ein Anruf mit der Bitte um Hilfe ein. Ein Mann teilte den Beamten mit, dass er mit seiner Frau und mehreren Verwandten in einem Kleinbus von der Schweiz kommend unterwegs sei und bei seiner Frau gerade die Fruchtblase geplatzt sei.
Die Zollbeamten verständigten sofort den Rettungsdienst und bereiteten den Erste-Hilfe-Raum der Dienststelle vor. Nur wenige Minuten später traf der angekündigte Kleinbus an der Zollstelle ein.
Die Zollbeamten hatten sich bereits mit medizinischem Mundschutz und Handschuhen ausgerüstet und öffneten die Seitentür des Kleinbusses. Auf der hinteren Sitzbank saß eine sichtlich mitgenommene junge Frau, neben ihr eine weitere Person mit dem Neugeborenen im Arm, ebenfalls sehr verstört.
Einer der als Ersthelfer ausgebildeten Zöllner nahm der Frau den Säugling ab, stellte keine äußeren Verletzungen fest und war sehr erleichtert, als das Baby mehrfach schrie.
Allerdings war es noch über die Nabelschnur mit der Mutter verbunden!
Kurzerhand schnitt er diese mit einer desinfizierten mediznischen Schere durch, und bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes drückte ein zweiter Beamter, mangels medizinischer Klemme, die Nabelschnur zum Kind eigenhändig ab.
Mutter und Kind wurden anschließend in eine Wärmedecke gepackt.
Eine weitere Beamtin kümmerte sich inzwischen um die restliche Mitfahrenden im Kleinbus, die sichtlich unter Schock standen.
Der schließlich eingetroffene Rettungsdienst übernahm die Nachsorge und brachte beide - das Baby inzwischen im Inkubator, um es weiter warm zu halten - ins Krankenhaus, die Verwandten im Gefolge.
Am darauffolgenden Tag hatten sich alle von dem freudigen aber auch schockierenden Ereignis erholt und die Familie konnte die Heimreise nach Nordrhein-Westfalen antreten.
Glückwünsche und ein "Zollteddy" wurden vom Hauptzollamt Lörrach an die Heimatadresse geschickt.