Freiburger Tunnel künftig bei Stau gesperrt
Bei Stau könnten künftig die beiden Freiburger Tunnel auf der B 31 zeitweise gesperrt werden. Mit dieser Maßnahme reagiert die Stadt auf die zunehmenden Staus im Kappler-Tunnel und im Schützenalleetunnel.
Bei Stau könnten künftig die beiden Freiburger Tunnel auf der B 31 zeitweise gesperrt werden. Mit dieser Maßnahme reagiert die Stadt auf die zunehmenden Staus im Kappler-Tunnel und im Schützenalleetunnel.
Aus Sicht der Verkehrssicherheit und des Brandschutzes besteht hier ein akutes Risiko. Das vor rund 20 Jahren installierte Sicherheitssystem ist darauf ausgelegt, dass der Verkehr nach vorne aus dem Tunnel abfließen kann, wenn es in der Röhre brennt. Bei einem Stau ist das aber nicht möglich.
Um Stau im Tunnel zu vermeiden, sind ab Montag, 13. September, Sofortmaßnahmen erforderlich. Bei Staugefahr im Schützentunnel kann die B 31 in Fahrtrichtung Freiburg vor den Tunneln kurzzeitig ganz gesperrt werden. Der Verkehr im Tunnel wird in der Leitstelle von Mitarbeitern der Stadtverwaltung überwacht. Sobald Rückstau bis in den Tunnel droht, wird reagiert.
Erster Schritt ist, dass das Tempo vor den Tunneln und in den Röhren reduziert wird. Vor den Tunnelanlagen und im Kappler Tunnel gilt dann zunächst ein Tempolimit von 60 Stundenkilometern (statt 80) im Schützenalleetunnel gelten 40 Stundenkilometer als Höchstgeschwindigkeit (statt 60). Die Signalanlagen auf Höhe der Ausfahrt Littenweiler zeigen gelb.
In der nächsten Stufe schalten die Warnleuchten auf Rot. Dann werden die Schranken heruntergelassen, die kurz hinter den Signalleuchten stehen. Die Bundesstraße wird dann für einige Minuten gesperrt, bis keine Staugefahr im Tunnel mehr besteht. Danach werden die Schranken wieder geöffnet, die Sicherheitsmaßnahmen schrittweise zurückgenommen.
Erfahrungsgemäß kommt es vor allem morgens und am Nachmittag und frühen Abend zu Staus, wenn besonders viele Berufspendler unterwegs sind.
Im jährlich stattfindenden Sicherheitsaudit wurde durch einen externen Sicherheitsbeauftragten die neue Einschätzung festgestellt. Demnach ist die Brandlüftung nur für flüssigen oder stockenden Verkehr konzipiert. Die Risiken sind demnach zu hoch, es muss reagiert werden. Es besteht aus Sicht des Experten unmittelbarer Handlungsbedarf.
Die 24-Stunden-Tunnelüberwachung wurde intensiviert. Bei Staugefahr werden die Anzeigen für die zulässige Höchstgeschwindigkeit umgestellt. Im Kappler Tunnel gilt dann Tempo 60 im Schützenalleetunnel Tempo 40. An der Tunneleinfahrt warnen die gelben Blinklichter. Während der Ferienzeit waren diese Maßnahmen ausreichend. Auf die Sperrung der B31 konnte während der Sommerferien noch verzichtet werden. Denn zu Staus kommt es vor allem im Berufsverkehr – in der Urlaubszeit sind aber deutlich weniger Pendler unterwegs. Mit dem Ende der Ferien muss aber direkt reagiert werden.
Mittelfristig muss es eine andere Lösung geben: Hier werden von Fachleuten derzeit noch verschiedene Optionen untersucht. Eine Ampel in ausreichendem Abstand zum Tunnel könnte automatisch und situationsgerecht regulieren, wie viel Verkehr in den Tunnel einfahren darf. Diese Pförtner-Ampel vor der Anschlussstelle Littenweiler würde dann automatisch eingreifen, wenn der Verkehrsdruck auf die Röhren zu hoch ist. Verkehrsabhängige Blockabfertigung mithilfe automatisierter Ampelsysteme vor Tunneln hat sich etwa in der Schweiz bewährt.
Langfristig könnte die Brandlüftung der Tunnelröhren erneuert werden, sie würde auf die neuen Bedingungen angepasst werden.
Symbolfoto: Shutterstock