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Das Insekt hat sich weiter ausgebreitet

Freiburg startet wieder mit der Bekämpfung der Tigermücke

Gemeinsam mit der Firma Icybac GmbH starte die Stadt Freiburg jetzt wieder mit der Bekämpfung der Asiatischen Tigermücke. Nachdem sich die Mücke im Vorjahr neue Verbreitungsgebiete erschlossen hatte, findet nun unter anderem ein weiträumiges Monitoring statt.

Gemeinsam mit der Firma Icybac GmbH beginnt die Stadt Freiburg jetzt wieder mit der Bekämpfung der Asiatischen Tigermücke. Nachdem sich die Mücke im Vorjahr neue Verbreitungsgebiete erschlossen hatte, findet nun unter anderem ein weiträumiges Monitoring statt.

Dabei setzt die Stadt auch auf die Mithilfe betroffener Anwohnerinnen und Anwohner.

Bedingt durch Klimawandel und Verschleppung breitet sich die Tigermücke, die ursprünglich aus Südostasien stammt, seit Jahren auch in Freiburg aus. Im Jahr 2015 hatte eine aufmerksame Pächterin sie erstmals in der Kleingartenanlage Hettlinger entdeckt, seit 2017 wurde sie in diversen Stadtteilen gesichtet und bekämpft.

Die Tigermücke fällt durch aggressives Stechverhalten am Tag auf. Sie kann Krankheitserreger wie Dengue- und Zika-Viren übertragen, die Gefahr einer Übertragung durch Viren ist hierzulande aber noch gering.

Tigermücken brüten in kleinsten Wasseransammlungen, z.B. in Regentonnen, Eimern, Gießkannen, Blumentöpfen, Untersetzern, Schirmständern, Gullys, verstopften Regenrinnen oder Autoreifen.

Die Eier überstehen Trockenheit und auch kalte Winter. Belebte Gartenteiche mit Fischen und Molchen sind keine Brutstätten.

Um eine weitere Ausbreitung der Mücke zu verhindern, kontrollieren im Auftrag der Stadt Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern von Icybac in regelmäßigen Abständen die Gärten in betroffenen Gebieten. Sie sollen Brutstätten finden und beseitigen.

Dabei verwenden sie ein biologisches Larvizid (B.t.i.), das die Tigermückenlarven abtötet, für alle anderen Organismen aber unschädlich ist.

Seit Beginn der Bekämpfungsmaßnahmen im Jahr 2017 konnte die Tigermücke in der Kleingartenanlage Hettlinger und in kleineren Gebieten (Komturstraße, Hinterkirchstraße, Kaiserstuhlstraße) erfolgreich zurückgedrängt werden.

Durch den Schienenverkehr, der von Italien ausgeht und über Freiburg verläuft, werden jedoch jährlich neue Tigermücken eingeschleppt.

In diesem Jahr betreut Icybac zwölf Bekämpfungsgebiete in folgenden Stadtteilen: Rieselfeld, Haslach (Gartenstadt), Brühl, Herdern, Mooswald, Stühlinger, Betzenhausen und Opfingen. Neue Verbreitungsgebiete wurden 2021 in der Tennenbacher Straße und im Kaschnitzweg entdeckt.

Da eine Ausrottung der Asiatischen Tigermücke unwahrscheinlich ist und jährlich neue Verbreitungsgebiete hinzukommen, lautet nun das Ziel, ihre Population einzudämmen, um einer hohen Stechbelästigung vorzubeugen.

Dazu werden auch die Betroffenen eingebunden: Die Icybac GmbH verteilt in den genannten Stadtteilen Info-Broschüren, bietet Beratungsgespräche, motiviert zur Selbsthilfe und stattet Anwohnerinnen und Anwohner mit B.t.i-Tabletten sowie Fliegennetzen für Regentonnen aus.

Je schneller eine neue Population entdeckt wird, desto erfolgreicher ist die Bekämpfung. Icybac bittet deshalb die Bevölkerung, verdächtige Mückenfunde rasch zu melden.

Die Asiatische Tigermücke ist relativ klein (6mm) und anhand von drei Merkmalen gut zu erkennen: Sie hat fünf weiße Ringe an den Hinterbeinen, deren Ende auch weiß ist. Markant ist auch der weiße Längsstreifen am Vorderkörper und das weiße Ende der Taster.

Um Tigermückenfunde zu melden, können Bürgerinnen und Bürger qualitative Bilder und Funde an folgende Adressen senden oder beim Bürgerservice im Innenstadtrathaus sowie im Rathaus im Stühlinger abgeben.

Mehr Infos zur Tigermücke und ihrer Bekämpfung stehen auf www.freiburg.de/tigermuecke und auf www.icybac.de. Das Projekt Tigermückenbekämpfung leitet Christopher Huck (Tel. 0157/58168798, http://[email protected]).

Bild: Pixabay