Skurrile Silvesterbräuche - So feiert die Welt!
Böller, Bleigießen, "Dinner for one", Sekt und gute Vorsätze: So feiern viele Deutsche den Jahreswechsel. Doch wie wird eigentlich in anderen Ländern das neue Jahr begrüßt?
Böller, Bleigießen, "Dinner for one", Sekt und gute Vorsätze: So feiern viele Deutsche den Jahreswechsel. Doch wie wird eigentlich in anderen Ländern das neue Jahr begrüßt?
In Argentinien suchen die Menschen Unterlagen und Akten zusammen, die sie nicht mehr benötigen und zerschreddern sie. Danach werfen sie die Papierschnipsel aus dem Fenster, um sich von ihren Lasten des vergangenen Jahres zu befreien.
Die Brasilianer feiern Silvester, wenn es möglich ist, am Strand. Dort springen sie um Mitternacht in weißer Kleidung in das Meer. Bei jeder Welle dürfen sie sich etwas für das neue Jahr wünschen.
Am 1. Januar klopfen meist Kinder mit einem geflochtenen und geschmückten Ast der Kornelkirsche (Surwatschki) auf die Rücken der Menschen. Damit soll das neue Jahr Gesundheit und ein langes Leben bringen. Aber nicht nur bei der eigenen Familie klopfen die Kinder auf den Rücken, sie ziehen auch von Haus zu Haus und bekommen dafür Gebäck, Nüsse, getrocknetes Obst oder andere kleine Geschenke.
In China findet das Neujahr nicht am 31. Dezember, sondern zwischen Januar und Februar statt. Ein kurioser chinesischer Brauch für unverheiratete Frauen ist, dass sie Mandarinen ins Meer schmeißen, um die Liebe zu finden.
Die Dänen sammeln über das ganze Jahr Geschirr, das sie nicht mehr brauchen, um an Silvester durch die Straßen zu ziehen und das Porzellan vor und gegen die Haustüren ihrer Freunde und Familien zu schmeißen. Wie der Polterabend vor der Hochzeit soll diese Tradition Glück bringen. Ein weiterer Brauch ist, dass die Dänen auf Stühle stehen, um an Mitternacht ins neue Jahr zu springen.
Um ihr Unglück im alten Jahr zu lassen, zünden die Menschen in Ecuador eine Vogelscheuche an. Die ist mit Dingen befüllt, die negative Erlebnisse des Jahres verkörpern. So werden Briefe, Fotos oder andere persönliche Gegenstände verbrannt, um mit positiver Energie und Kraft in das neue Jahr zu gehen.
In Griechenland gibt es eine Reihe von Bräuchen für den letzten Tag im Jahr, der dem Heiligen Vassilis gewidmet ist. Kinder ziehen am 31. Dezember von Haus zu Haus und tragen dem Hausherrn die Kalanta vor - die Gute Nachricht der Ankunft des Neuen Jahres und des Heiligen Vassilis. Dafür bekommen sie meist etwas Geld oder eine Süßigkeit.
Die Griechen lieben es am Silvesterabend mit Freunden oder der Familie zu spielen, denn man glaubt, dass derjenige, der jetzt beim Glücksspiel gewinnt, im nächsten Jahr besonders glücklich sein wird. Glück bringt übrigens auch die Person, die als Erste das Haus im neuen Jahr betritt. So geht die Familie mit ihren Freunden um Mitternacht kurz vor die Haustür, um die Person auszuwählen, die im neuen Jahr besonders viel Glück haben soll. Ist der Glückspilz über die Hausschwelle getreten, darf er den Granatapfel von der Tür nehmen und ihn zerschmettern. Im Idealfall fallen viele Kerne aus der Frucht, denn um so größer ist das Glück im neuen Jahr.
Der Neujahrskuchen spielt auch eine wichtige Rolle an Silvester. Kurz nach Mitternacht, nachdem man sich "Ein gutes Jahr" gewünscht hat, schneidet man den Vassilopitta an. Der Kuchen wird zu Ehren des Heiligen Vassilis gebacken und vom Hausherrn mit einem speziellen Ritual geschnitten und verteilt. Ein Stück wird dabei für Christus beiseite gelegt, ein weiteres für die Mutter Gottes und ein drittes für den Heiligen Vassilis. Danach bekommt der Rest der Familie ein Stück, jedoch in festgelegter Rangfolge. Übrigens, wer das eingebackene Geldstück findet, gilt als der Glückspilz des neuen Jahres.
Zu guter Letzt ist der erste Januar DER Glückstag für griechische Kinder, denn dann werden sie vom "Ai Vassilis", dem griechischen Weihnachtsmann beschenkt.
Wer in Italien ins neue Jahr starten will, muss rote Unterwäsche tragen. Diese Tradition soll Glück und Erfolg, besonders in der Liebe, versprechen.
Um Mitternacht essen die Spanier zwölf Trauben zu jedem Glockenschlag. Dabei dürfen sie sich bei jeder Traube etwas für das neue Jahr wünschen. Um ein Verschlucken zu verhindern, schlagen die Glocken des „Casa-de-Correos“-Uhrturm in Madrid nur noch alle drei Sekunden, statt jede Sekunde.
In Tschechien wird anhand eines halbierten Apfels abgelesen, wie das neue Jahr aussehen wird. Sind die Kerne in einer Sternform angeordnet, wird man ein glückliches Jahr haben. Sind die Kerne aber kreuzförmig, wird man Pech haben.
Quelle: ZDF, Babbel, Karrierebibel, desired.de