Feuersalamander
Shutterstock.com, Beatrice Prezzemoli
Feuersalamander
Petermännchen, Wasserspinnen & Co.

Die zehn giftigsten Tiere in Deutschland

​Wer denkt, man könne in Deutschland keinen giftigen Tieren begegnen, der täuscht sich. Tatsächlich gibt es auch hier ein paar Giftzwerge, denen man vielleicht lieber aus dem Weg gehen möchte.

Während wir über die Giftstacheln der heimischen Wespen, Hornissen, Bienen oder Mücken bestens Bescheid wissen, kennen wohl die wenigstens die giftigsten Tiere in Deutschland.

Petermännchen
Radio Regenbogen
Petermännchen

Das Petermännchen

Der barschartige Fisch vergräbt sich gerne in Schlamm und Sand. In Nord- und Ostsee ist er von den Badenden also nicht zu entdecken. Tritt man auf den Fisch, sticht er mit seinem Giftstachel und sondert dabei ein Toxin aus Proteinen und Serotonin aus, das den Körper Histamin ausschütten lässt. Dieses spielt eine zentrale Rolle bei allergischen Reaktionen. Neben heftigen Schmerzen und lang anhaltenden Schwellungen können allergische Reaktionen auftreten. Schwindel, Herzrasen, Übel- oder Bewusstlosigkeit und sogar ein Herzstillstand können die Folge sein. Im Falle eines Stiches sollte umgehend das Wasser verlassen und ein Arzt aufgesucht werden. Um Erste Hilfe zu leisten, eignen sich Hitze erzeugende Geräte, wie ein Föhn oder ein elektrischer Antimückenstich.

Ammen-Dornenfinger
Radio Regenbogen
Ammen-Dornenfinger

Der Ammen-Dornenfinger

Ursprünglich aus dem Mittelmeerraum, verbreitet sich die Spinne, dank des Klimawandels, nun langsam auch in der Bundesrepublik. Der Ammen-Dornenfinger ist auf Waldlichtungen, Ackern und Wiesen zu finden. Der Kiefer kann die menschliche Haut bei einem Biss durchdringen und die betroffenen Gliedmaßen zum Schmerzen bringen. Auch Druckempfindlichkeit der Lymphknoten können die Folge sein. Nach spätestens drei Tagen sollte der Biss dann aber bereits wieder der Vergangenheit angehören.

Kreuzotter
Radio Regenbogen
Kreuzotter

Die Kreuzotter

Tatsächlich hat die Schlange ein Toxin in ihren Giftzähnen, welches die Nerven angreifen und das Blut zersetzen kann. Da sie aber sehr scheu ist, nimmt sie schnell Reißaus, statt angriffslustig zu reagieren. Selbst wenn sie sich bedroht fühlt, injiziert sie meist nur eine sehr geringe Menge an Gift, da es für sie sehr aufwendig ist, dieses zu produzieren. Wenn man also einem selten auftauchenden Exemplar über den Weg läuft, sollte ein respektvoller Abstand eingehalten und der Anblick genossen werden.

Feuersalamander
Radio Regenbogen
Feuersalamander

Der Feuersalamander

Schon die grelle, gelbe Färbung der Schuppen schreit "Nicht anfassen - giftig!" Das giftige Hautsekret des Salamanders ruft jedoch nur in den seltensten Fällen eine unangenehme Nebenwirkung hervor. Erwachsene mit empfindlicher Haut oder kleine Kinder können an Übelkeit, Atembeschwerden oder Erbrechen leiden. Im Normalfall tritt höchstens ein leichtes Brennen der Haut auf. Die Hände sollten nach Kontakt mit dem Salamander in jedem Fall gründlich gewaschen werden. Hunde oder Katzenbesitzer sollten jedoch ein bisschen achtsamer sein, da das Gift bei den  Vierbeinern zur Maulsperre, Genickstarre oder starken Speichelfluss führen kann. Außerdem steht der Feuersalamander unter Naturschutz und sollte möglichst nicht von Hunden oder Katzen angegriffen werden.

Gelbbauchunke
Radio Regenbogen
Gelbbauchunke

Die Gelbbauchunke

Auch sie warnt bereits mit ihrem gelben Farbmuster vor. Ein leicht flüssiges Toxin auf ihrer Haut kann zu Reizungen der Augen führen. Größere Schäden können im Normalfall nicht entstehen.

Aspisviper
Radio Regenbogen
Aspisviper

Die Aspisviper

Die zweite heimische Giftschlange neben der Kreuzotter stellt in Deutschland eine Minderheit dar. Auf etwa 2,4 Quadratkilometern konnte sie im südöstlichen Teil des Schwarzwaldes ihr Areal besiedeln und gilt als vom Aussterben bedroht. Die Symptome nach einem Biss ähneln der der Kreuzotter, wobei noch weniger Gift injiziert wird.

Ölkäfer
Radio Regenbogen
Ölkäfer

Der Ölkäfer

Ebenfalls ein immer mehr schwindendes Lebewesen in Mitteleuropa. Sichtet man den Käfer mit dem überdimensionalen Hinterleib dennoch, sollte er auf keinen Fall angefasst werden. Sein Gift reizt Haut und Schleimhäute. Blasen, Schleimhautschädigungen, Entzündungen und Nierenschädigungen sind bei Kontakt möglich. Bei Augenkontakt können diese anschwellen, stark schmerzen und lichtempfindlich sein.

Spitzmaus
Radio Regenbogen
Spitzmaus

Die Spitzmaus

Kaum zu glauben - die Wasserspitzmaus gehört zu den wenigen Säugetieren, die Gift als Waffe einsetzen können. Sie nutzen das Toxin aus den Unterkieferspeicheldrüsen, um das Nervensystem potenzieller Beute lahmzulegen. Für den Menschen ist der Biss einer Spitzmaus jedoch ungefährlich und sorgt nur für eine schmerzhafte, lokale Schwellung

Wasserspinne
Radio Regenbogen
Wasserspinne

Die Wasserspinne

Der Biss der Wasserspinne ähnelt dem einer Wespe. Er kann Rötungen und Schwellungen auslösen, die aber nach kurzer Zeit wieder verschwinden sollen. Die Spinne lebt und jagt unter Wasser, wo sie aus einer selbst gebauten Taucherglocke Sauerstoff bezieht. 

Gelbe Haarqualle
Radio Regenbogen
Gelbe Haarqualle

Die gelbe Haarqualle

Während ihre lebensgefährlichen Artgenossen nur in wärmeren Gewässern auftreten, kann man die gelbe Haarqualle auch bei uns in Nord- und Ostsee ausfindig machen. Bekannter unter dem Namen Feuerqualle sorgt sie mit ihren feinen Nesseln für brennende Schmerzen. Allergie-Patienten können unter Atembeschwerden, Schwindel, Erbrechen, Fieber und Hautausschlägen leiden. Behandelt werden kann eine Berührung ähnlich wie eine Verbrennung. Die betroffene Stelle sollte mit Salzwasser und Essig ausgespült und anschließend mit 45° warmen Wasser behandelt werden.