sind oft Menschen, die noch nicht ganz entschlossen sind. Bei ihnen, so Pohl, können Angehörige noch gut durch Aufklärungsarbeit punkten. Da lohnt es sich auf der Faktenebene mit Videos oder Seiten, die richtig Stellung nehmen, dagegen zu halten. "Bei manchen älteren Personen, die einfach verunsichert sind, bedarf es oft einer Wissensvermittlung. Dazu gehört auch eine Vermittlung von wichtigen Quellen", so Sarah Pohl.
Zwischen Eltern und Kindern sei es wichtig, dass die Wertschätzung erhalten bleibt. Meist neigen wir dazu, Menschen, die einer anderen Meinung sind, abzuwerten. Das fühlt sich oft bedrohlich an. Es sei bedeutsam, den Eltern zu sagen, dass ich sie nicht als Gesamtperson verurteile. Nur weil ich mich von deiner Meinung distanziere, heiße das nicht, dass wir ich mich von der gesamten Person distanziere.
Kinder werden schnell zum Zankapfel
Auch in der Beziehung und in der Familie kommt es oft zu Unstimmigkeiten. Wenn beide Eltern unterschiedlicher Meinung sind, wirkt sich das oft auf die Kinder aus. Das eine Elternteil sagt, dass das Kind keine Maske tragen muss. Der andere Teil sagt das Gegenteil. Es kann aber auch so weit gehen, dass Elternteile, die Verschwörungstheorien glauben, ihren Kindern bewusst Videos und Seiten zeigen, die ihre Theorie bestätigen. Dadurch wird das Kind oft zum Zankapfel.
Bei Jugendlichen, die es gerade nicht verstehen können, warum sie gerade keine Party machen oder sich mit Freunden treffen können, ist es wichtig, ihnen zu zuhören und ihnen das Gefühl zu geben, dass man es als Elternteil nachvollziehen kann, warum diese Zeit gerade so schwer für sie ist. Dazu gehört auch, dass als Eltern Fragen gestellt werden.
Die Partnerschaft kann auch stark unter diesen Meinungsunterschieden leiden. Sarah Pohl, Leiterin der Beratungsstelle, rät Paaren, in diesem Fall zu einer Paarberatung: "Man versucht zu schlichten, aber meistens ist man da ziemlich festgefahren." Nicht selten kommt es vor, dass dieser Konflikt in einer Trennung endet, weil die Personen nicht mit der Meinung des anderen leben können.
Wie gehe ich mit Verschwörungstheoretikern um?
"Es gibt keine Pauschallösung, wie ich mit so jemanden umgehen kann", räumt Sarah Pohl zu Beginn ein. Es sei in erster Linie wichtig zu verstehen, was so jemanden umtreibt, warum bewertet er die Lage so wie sie ist. Dann ist es bedeutsam, demjenigen erst einmal zuzuhören und zu verstehen, was ihn dazu veranlasst, sich nicht an bestimmte Regeln zu halten.