Verdi-Warnstreik: Busse und Bahnen fahren nicht
Die Gewerkschaft legt mit einem Aktionstag den Nahverkehr lahm. Betroffen ist auch das private Omnibusgewerbe. Wo bleiben Busse und Bahnen im Depot?
Die Gewerkschaft legt mit einem Aktionstag den Nahverkehr lahm. Betroffen ist auch das private Omnibusgewerbe. Wo bleiben Busse und Bahnen im Depot?
Der Nahverkehr steht in Baden-Württemberg vielerorts still: Millionen Fahrgäste des ÖPNV müssen heute mit großen Einschränkungen bei Straßenbahnen, U-Bahnen und Bussen rechnen. Die Gewerkschaft Verdi rief in Stuttgart, Karlsruhe, Freiburg, Heilbronn, Esslingen, Konstanz und Baden-Baden die Beschäftigten zum ganztägigen Warnstreik auf, wie ein Sprecher mitteilte. Gleichfalls sei Ulm betroffen. Der Ausstand solle bis Betriebsschluss andauern.
Insgesamt nahmen im Bereich des Nahverkehrs 7.500 Beschäftigte an dem Aktionstag teil, wie die Gewerkschaft mitteilte. Es sei auch das Verkehrsunternehmen (RNV) betroffen gewesen. Das Verkehrsunternehmen betreibt den Nahverkehr in Heidelberg, Mannheim und Ludwigshafen.
Hintergrund der befristeten Arbeitsniederlegungen ist die laufende Tarifrunde im öffentlichen Dienst. Die Warnstreiks fänden meist betriebsnah statt – es werde kleinere Veranstaltungen zumeist bei den Depots geben.
Die Vize-Landeschefin von Verdi, Maike Schollenberger, sagte im Vorfeld des Aktionstages, die Arbeitgeber blockierten die Verhandlungen beim Geld, beim Mindestbetrag und bei allen Fragen zu mehr Zeitsouveränität. «Wir sind angetreten für eine Modernisierung der Arbeitsbedingungen im öffentlichen Dienst. Gute Argumente haben leider bisher nicht ausgereicht, um das Arbeitgeberlager in Bewegung zu bringen.»
Zweite Tarifrunde ohne Annäherung
Die zweite Tarifrunde für mehr als 2,5 Millionen Beschäftigte von Bund und Kommunen blieb ohne Annäherung, die Arbeitgeber legten kein Angebot vor. Verdi und der Beamtenbund dbb verhandeln mit dem Bund und den Kommunen über Einkommen und Arbeitszeit.
In der baden-württembergischen Landeshauptstadt ist die S-Bahn aber nicht von dem Warnstreik betroffen. Neben den Nahverkehrsunternehmen gibt es am Freitag nach Gewerkschaftsangaben gleichfalls Arbeitsniederlegungen im privaten Omnibusgewerbe. Dort sind erneut Beschäftigte in über 30 Betrieben aufgerufen.
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