Bannons Rede war geprägt von martialischer Rhetorik. Er stilisierte den Republikaner als zentrale Figur der Zeitgeschichte und als «Instrument der göttlichen Vorsehung», rief seine Zuhörer dazu auf, für Trump, die Republik und das Land zu kämpfen, und warnte vor schweren Zeiten.
Er sagte auch: «Wir wollen Trump 2028». Damit spielte er offenbar auf die nächste US-Präsidentschaftswahl an – obwohl Trump nach zwei Amtszeiten gemäß der US-Verfassung nicht erneut ins Amt gewählt werden darf. Der Republikaner kokettiert immer wieder mit dem Gedanken, diese Beschränkung zu umgehen.
Bannons Ansprache gipfelte in einem Aufruf zum Widerstand gegen politische Gegner. «Das hier ist nicht zu besiegen», erklärte Bannon und heizte mit den Worten «Kämpft! Kämpft! Kämpft!» das Publikum an. Der Slogan hat sich seit dem Attentat auf Trump während des Wahlkampfes bei seinen Unterstützern etabliert und wird bei vielen Veranstaltungen skandiert.
Erinnerungen an Musk-Kontroverse
Zum Abschluss hob Bannon dann seinen rechten Arm in die Luft – zwar nur kurz, doch in einer Weise, die an eine Kontroverse rund um die Vereidigung Trumps erinnerte. Dort hatte Tech-Milliardär Elon Musk mit einer ähnlichen Geste für Kritik gesorgt. Auf X machte sich Musk anschließend über die Vorwürfe lustig – unter anderem mit Wortspielen, die auf einflussreiche Nationalsozialisten und Gefolgsmänner Adolf Hitlers anspielten.
Bannon bedient mit seinen Aussagen immer wieder rechtsextreme Narrative und zählt zu den einflussreichsten Ideologen der Trump-Bewegung. 2016 spielte er eine zentrale Rolle beim Wahlsieg des Republikaners. Im Weißen Haus machte Trump ihn damals zum Chefstrategen, wo Bannon aber nur wenige Monate blieb. Später kam es zu einem Zerwürfnis zwischen den beiden, doch Bannon hielt letztlich an seiner Loyalität zum nun wiedergewählten US-Präsidenten fest.
Weil er eine Vorladung des Untersuchungsausschusses zum Sturm auf das Kapitol am 6. Januar 2021 missachtete und sich weigerte, Dokumente herauszugeben, verbüßte Bannon im vergangenen Jahr eine viermonatige Gefängnisstrafe. Er selbst bezeichnet die Vorwürfe als politisch motiviert.
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