Hamburgs Sebastian Schonlau versucht seine Mannschaft nach dem Schalker Ausgleich zu motivieren.
Gregor Fischer/dpa
Hamburgs Sebastian Schonlau versucht seine Mannschaft nach dem Schalker Ausgleich zu motivieren.
2. Fußball-Bundesliga

Weiter Krisenmodus: HSV gegen Schalke nur 2:2

Erstligareife Bedingungen umgeben das Duell zwischen dem HSV und Schalke. Der Aufstiegskandidat aus Hamburg spielt aber nicht erstligareif. Erst führen die Hanseaten - doch S04 schlägt zurück.

Der Hamburger SV bleibt im Krisenmodus. Auch im vierten Spiel in der 2. Fußball-Bundesliga nacheinander gelingt kein Sieg. Im Duell der problembeladenen Traditionsvereine kamen die Hanseaten gegen den FC Schalke 04 nicht über ein 2:2 (2:0) hinaus. Für die Mannschaft von Trainer Steffen Baumgart beträgt der Abstand auf die Tabellenspitze zwar nur vier Punkte, doch das Remis der unsicheren Norddeutschen, die zu den Aufstiegskandidaten zählen, war deutlich zu wenig. Die Schalker sind zwei Punkte von der Abstiegszone entfernt.

«Am Ende bleibt es ein Teilerfolg», sagte Baumgart. «Aus unserer Sicht nicht das, was wir wollten. Kann sich jeder vorstellen», fügte er hinzu. Dementsprechend herrsche bei ihm «eine gewisse Enttäuschung».

Sommer-Neuzugang Marco Richter (29. Minute) und Ransford-Yeboah Königsdörffer (30.) erzielten die Treffer für die Norddeutschen im Volksparkstadion vor fesselnder Atmosphäre. Amin Younes (57.) und Kenan Karaman (74.) schockten den HSV und seine Anhänger.

HSV-Stürmer Davie Selke haderte nach guten ersten 45 Minuten vor allem mit der Teamleistung in der zweiten Halbzeit: «Da haben wir 30 Minuten kein gutes Gesicht gezeigt und im Endeffekt ist das 2:2 für uns enttäuschend», sagte er beim TV-Sender Sky.

Erstligareife Rahmenbedingungen

57.000 Zuschauer, Flutlicht, zwei Traditionsclubs: Die Rahmenbedingungen der Partie waren zumindest erstligareif. Die beiden fußballerischen Urgesteine, die sehnlichst in die Bundesliga zurückkehren wollen, haben beide ihre Problemzonen. Allerdings in unterschiedlichen Tabellenregionen: Während der HSV derzeit das siebte Kapitel der Mission Aufstieg angeht und zuletzt ungenügende Leistungen ablieferte, befassen sich die Schalker mit dem Thema Abstieg.

S04-Trainer Kees van Wonderen erwartete in der Hansestadt eine große Herausforderung. Doch die favorisierten Norddeutschen, die mit dem zuletzt angeschlagenen Mittelfeldspieler Jonas Meffert starteten, taten sich nach dem schwungvollen Start schwer. Die taktisch gut eingestellte Abwehr der Gäste parierte die zaghaften Angriffsversuche mühelos. 

Die Gastgeber benötigten eine Standardsituation zur Führung: Marco Richter erlöste den HSV und den Volkspark per Freistoß. Gegen die Laufrichtung von Schalke-Keeper Justin Heekeren platzierte er den Schuss im Tor. Die Hamburger legten sofort nach: Königsdörffer nutzte einen fürchterlichen Rückpass von S04-Abwehrspieler Ron Schallenberg auf Torwart Heekeren aus und erhöhte nur eine Minute später. 

Polizei nimmt etwa 20 Fans fest

Die Schalker bemühten sich nach dem doppelten Rückschlag zwar etwas. Insgesamt erspielten sich die Gäste zu wenig Torchancen. Doch für die Bemühungen belohnten sich die Gäste in der zweiten Hälfte. Amin Younes profitierte von einem unsauber geklärten Ball von HSV-Kapitän Sebastian Schonlau und brachte die Schalker mit seinem Treffer dem Remis näher. Die Schalker wurden immer besser. Nach dem Abseitstreffer durch Sylla sorgte Karaman mit seinem Tor für den verdienten Ausgleich.

Vor der Begegnung hatte die Polizei im Osten der Stadt rund 20 Fußballfans festgenommen. Wie ein Mitarbeiter des Lagezentrums der Hansestadt mitteilte, handelte es sich mutmaßlich um Anhänger von Schalke 04. Nach Ende der Partie am Samstagabend sollten die Anhänger frühestens wieder aus dem Gewahrsam entlassen werden.

Felix Schröder, dpa
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