Mick Schumacher ist bei Mercedes raus.
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Mick Schumacher ist bei Mercedes raus.
Schwere Entscheidung

Zuschauen war hart: Mick Schumacher steigt aus Formel 1 aus

Er hatte auf eine Rückkehr in ein Stammcockpit gehofft. Es kam anders. Mick Schumacher wird auch seinen Helfer-Job beim deutschen Formel-1-Team Mercedes beenden.

Das höchste Lob vom aktuellen Chef hilft auch nichts mehr, nach vielen Rückschlägen verlässt Mick Schumacher die Formel 1 nach dieser Saison komplett. Zwei Jahre Stammfahrer für Haas, zwei Jahre als Test- und Ersatzfahrer: Die Bilanz des 25 Jahre alten Sohnes von Rekordweltmeister Michael Schumacher in der Königsklasse des Motorsports ist überschaubar, ein Comeback irgendwann praktisch ausgeschlossen.

Die beiden Jahre beim deutschen Mercedes-Team hätten ihn zweifellos zu einem erfahreneren Rennfahrer gemacht, sagte Mick Schumacher in einer Mitteilung der Silberpfeile am Donnerstag: «Aber es ist hart, diese Autos im Rennen zu beobachten, ohne selbst im Cockpit zu sitzen.»

Zweites Jahr in der Langstrecken-Weltmeisterschaft

Hinterm Steuer wird er im kommenden Jahr in der Langstrecken-Weltmeisterschaft sitzen. Er geht mit dem französischen Hersteller Alpine in seine zweite Saison. Die Hoffnung, in ein Stammcockpit der Formel 1 zurückzukehren, zerschlug sich, dafür ist nun die WEC der neue Weg in der Karriere von Mick Schumacher. «Wir hatten ein tolles erstes Jahr zusammen, und ich bin entschlossen, dafür zu sorgen, dass die Leistung des Programms im zweiten Jahr noch besser ist», sagte Mick Schumacher.

43 Grand-Prix-Starts, zwölf Punkte, beste Platzierung: Rang sechs. Das sind die Zahlen, die vermutlich von seiner kurzen Formel-1-Karriere bleiben werden. Unter dem damaligen Teamchef Günther Steiner konnte er sich bei Haas 2021 und 2022 nicht durchsetzen. In einem viel zu schwachen Wagen machte er eine schwere Zeit durch, auch gekennzeichnet durch von ihm verursachte Unfälle. Die Klasse, die er in den Nachwuchsserien Formel 2 und Formel 3 mit jeweiligen Gesamtsiegen gezeigt hatte, blitzte nur selten auf.

«Fahrer von unglaublichem Kaliber»

Mercedes, für das einst Vater Michael ab 2010 ein dreijähriges Comeback in der Formel 1 gefeiert hatte, stattete Mick Schumacher immerhin mit einem Vertrag als Test- und Ersatzfahrer aus. Teamchef Toto Wolff pries auch öffentlich oft Mick Schumachers Qualitäten und sagte nun zum bevorstehenden Abschied: «Sowohl in seiner Zeit in der Formel 1 als auch in diesem Jahr bei seinen Leistungen in der Langstrecken-Weltmeisterschaft haben wir gesehen, dass er ein Fahrer von unglaublichem Kaliber ist, der es verdient, in den besten Meisterschaften anzutreten.»

Eine Option auf die Nachfolge von Lewis Hamilton nach dieser Saison bei den Silberpfeilen war Mick Schumacher allerdings auch nicht. Stattdessen setzt Wolff, der sich eine Rückkehr von Valtteri Bottas als Ersatzfahrer gut vorstellen kann, auf den 18 Jahre alten italienischen Formel-1-Neuling Kimi Antonelli. Auch sonst hatten sich in dieser Saison sämtliche Möglichkeiten zerschlagen. Selbst bei Alpine. Nach einem Vergleichstest entschieden sich die Franzosen für den australischen Rookie Jack Doohan. 

Cockpits für Colapinto und Bortoleto - aber nicht für Schumacher

Bei Mercedes-Partner Williams kam es nicht mal zu einem kurzfristigen Einsatz, als sich das Team von Logan Sargeant im Laufe der Saison trennte. Dort fährt stattdessen der Argentinier Franco Colapinto und wird gar als Kandidat für Red Bull nächste Saison an der Seite von Weltmeister Max Verstappen gehandelt. Beim designierten zweiten deutschen Werksteam Audi setzen sie neben Mick Schumachers Landsmann Nico Hülkenberg ab kommendem Jahr auf den brasilianischen Formel-1-Debütanten Gabriel Bortoleto. Auch dort hatte es vor der Bekanntgabe noch lobende Wort gegeben.

Doch die garantierten Mick Schumacher, dessen Vater seit dem Ski-Unfall Ende 2013 und dem dabei erlittenen schweren Schädel-Hirn-Trauma nicht mehr in der Öffentlichkeit aufgetreten ist, kein Cockpit in der Formel 1. «Ich möchte mich wieder zu 100 Prozent auf das Rennfahren konzentrieren», erklärte Mick Schumacher nun: «Rennen fahren, denn das gibt mir das Gefühl, das ich so sehr liebe.»

Von Jens Marx und Martin Moravec, dpa
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