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Homophobe Menschen sind häufig selbst homosexuell

Schwulen-Hasser hüten oft ein dunkles Geheimnis

Homophobe Männer haben oft ein großes Geheimnis. Ein Geheimnis, welches ihnen so unangenehm ist, dass sie es hinter den größten Fassaden zu verstecken versuchen. Doch die Wissenschaft schafft es schließlich doch, auch die schamvollen Geheimnisse der Schwulen-Hasser zu lüften: Männer, die gegen Homosexuelle hetzen, fühlen sich in Wahrheit selbst von ihnen angezogen.

Dies hat eine Studie in der Fachzeitschrift „Journal of Sexual Medicine“ offengelegt. Homophobe Männer interessieren sich durchaus für die Darstellung gleichgeschlechtlicher Liebe.

In ihrer Studie untersuchten Forscher der University of Geneva eine Männer-Gruppe, die sich in vorherigen Tests als homophob erwiesen hatten sowie eine andere männliche Gruppe, die keine negative Einstellung gegenüber Homosexualität hatten. Damit wollten sie die Hypothese testen, ob es tatsächlich stimmt, dass Männer, die sich offen zur Homophobie bekennen, abweisend auf homosexuelle Stimuli reagieren.

In dem Experiment der Forscher zeigten sie den Probanden Bilder homosexueller sowie heterosexueller Natur. In den Bildern war jeweils ein Paar einer jeweiligen Sexualität zu sehen. Dann entfernte sich eine kleine menschliche Figur von dem Zentrum des Bildes. Die Idee dahinter war, zu beobachten wie lange der Blick der Männer auf der Mitte des Bildes ruhte. Dabei wurde die Bewegung ihrer Augen gemessen.

In einem zweiten Test sollten die Testpersonen Bilder von heterosexuellen und homosexuellen Paaren bewerten. Auch diesmal maßen die Wissenschaftler, welches Bild die Teilnehmer länger betrachteten.

Das Ergebnis der Versuche war eindeutig: „Männer mit einem hohen Homonegativität-Wert betrachteten das homosexuelle Paar wesentlich länger als das heterosexuelle Paar“, berichten die Forscher der Studie.

Mit ihrer Entdeckung sind die Forscher der University of Geneva nicht allein. Ein Team von Wissenschaftlern der University of Rochester in New York, der University of California und der University of Essex stellte bereits 2012 fest, dass homophobe Menschen sogar häufiger selbst homosexuell sind.

Dozentin der University of Essex und Hauptautorin der Studie von 2012, Netta Weinstein erklärt, dass diese Individuen „sich möglicherweise durch Schule und Lesben bedroht fühlen, weil Homosexuelle sie an ihre eigenen, ähnlichen Neigungen erinnern."