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Das Ende ist nah!

Die Welt geht unter - schon wieder!

Ja, es ist mal wieder so weit. Denn was wäre ein Jahr, ohne einen Stichtag, an dem angeblich die Welt untergeht. Laut diversen Spinnern trifft uns dieses Mal ein Planet namens Nibiru am Südpol und macht dem Treiben auf Mutter Erde ein jähes Ende.

Verrammelt die Fenster, grabt im Garten ein tiefes Loch für einen Bunker und tätigt schon mal Hamsterkäufe, bevor die Plünderungen losgehen. Verschwörungstheoretiker sehen wieder einmal das Ende aller Tage über uns hereinbrechen. Dieses Mal ist es der 23. September (andere Quellen sprechen auch vom Oktober), an dem uns das Ende der Welt bevorstehen soll.

Diverse Spinner sprechen auf ihren Webseiten dieses Mal nicht etwa von einem gigantischen Meteoriten oder einem Sonnensturm, sondern gleich von einem ganzen Planeten, der uns in knapp zwei Monaten den Garaus machen will. Der Brocken hört auf den Namen Planet X oder "Nibiru" und soll am Südpol einschlagen. Warum wir davon erst jetzt wissen? Weil der Planet nur sehr schwer auszumachen ist und die Sonne seine Sichtung verhindert und Bla bla bla. Verschwörungstheoretiker sind in der Hinsicht um keine Begründung verlegen und schauen am 24. September eh wieder in die Röhre, wenn das Leben ganz normal weiter geht. Einer von ihnen ist David Maeder, der in seinem Buch "Planet X - The Arrival 2017" die Ankunft des Planeten angekündigt hat und auf seiner Website 1.000 Gründe liefert, warum das Ende nah ist. Entweder ist der Herr Maede ziemlich gefrustet vom Leben auf der Erde oder er ist als Jugendlicher in einen Kessel voller LSD oder anderen Drogen gefallen.

Aber es wird noch besser. Der Verschwörungstheoretiker bezeichnet den Planeten als "binären Zwilling" der Erde. Die Sonne habe das Gestirn zusammen mit sechs anderen Planeten in eine ungünstige Umlaufbahn driften lassen, die sich nun also mit der Erde kreuzt. Um dem Ganzen noch etwas mehr Dramatik zu verleihen, habe "Nibiru" auf seinem Weg zu uns schon einige andere Planeten auf dem Gewissen und bringt zu allem Überfluss noch einen vernichtenden Meteoritenschauer mit. Nur für den Fall, dass der Einschlag des Planeten noch Leben übrig lässt. Die NASA sagt, es gebe keine Beweise für die Existenz des ominösen Planeten. Aber Hauptsache in der Bibel steht angeblich bereits irgendein Gewäsch zu dem Thema. Der gute Johannes im Himmel bekommt sicher schon einen Lachkrampf, dass seine Passagen von David Meader derart interpretiert werden.

Die Eliten dieser Welt sind gewarnt!

Nun scheint nicht nur der Herr Maede frustriert und high zu sein, denn sein Verschwörungskollege und Unternehmer Robert Vicino hat offenbar auch zu viele Filme gesehen. Wie zum Beispiel Roland Emmerichs "2012", in dem die Welt ebenfalls untergeht, aber eine Hand voll von hunderttausend ausgewählter Menschen auf das nahende Ende vorbereitet sind. Übrigens: Was ist noch gleich am 23. Dezember 2012 passiert? Achja! NICHTS! Und 2003? Und 2015? Und 2016? Hurra, hurra, wir leben noch!

Gegenüber der Daily Mail sagte Vicino: "Sie müssen sich selbst fragen: Warum hat Russland gerade mit 40 Millionen Menschen den Ernstfall geprobt? Es gibt keinen Zweifel daran, dass das Ende kommt. Es wird episch sein, direkt aus der Bibel." Na, hoffentlich wird das Szenario auch musikalisch episch von Harald Kloser (Komponist der Filmmusik zu "2012") untermalt.

Sicher fragst du dich: "Wer zur Hölle ist eigentlich Robert Vicino?" Zufälligerweise ist dieser Gründer und Boss eines Konzerns, der sein Geld mit dem Bau von Schutzbunkern verdient. Ob er mit der Angst der Menschen vor dem bevorstehenden Ende Geld verdienen will? Natürlich nicht, denn was will er damit, wenn die Wirtschaft und sämtliche Währungen nach der Katastrophe eh zusammengebrochen sind und wir uns bestenfalls in der Steinzeit wiederfinden (Achtung, das war Ironie).

Ende vom Lied: Keine Panik, denn die Spinner werden (wahrscheinlich) auch in diesem Jahr wieder Unrecht haben.