Eine Besonderheit an der A6 war übrigens die sogenannte Notlandebahn zwischen Steinsfurt und Bad Rappenau – ein 2,7 km langes kerzengerades Stück der A6, das für das Militär gedacht war. Die Landebahn existierte bis 2010, dabei konnte die A6 innerhalb von 24 Stunden zu einem Flugplatz umgebaut werden, denn die Mittelleitplanken waren auf diesem Abschnitt nur gesteckt. Durch diesen Flugplatz sollten Ludwigshafen, Mannheim, Karlsruhe und Frankfurt vor feindlichen Bombern gesichert werden – der Kalte Krieg hat hier deutlich seine Spuren hinterlassen.
„Die Leitstelle des Flugplatzes ist bei uns in der ehemaligen Autobahnmeisterei (Schwarzwaldstraße) – ein richtiger Führungsbunker. Hier wären im Verteidigungsfall bis zu acht Personen für mehrere Tage gewesen, um mit dem Verteidigungsministerium auf der Hardthöhe den Kontakt aufrecht zu erhalten“, erzählt uns der Presseleiter weiter.
Die Todesstrecke A6
Die A6 ist des Öfteren unser Sorgenkind. Nicht umsonst wird sie als „Todestrecke“ oder „Achse des Bösen“ bezeichnet. Denn auf keiner anderen Hauptverkehrsstrecke gibt es so viel LKW-Verkehr wie auf dieser Autobahn zwischen dem Walldorfer und dem Weinsberger Kreuz. Das steigert allerdings auch zwangsläufig die Unfallhäufigkeit und den dementsprechenden Feuerwehreinsätzen.
Die Feuerwehr Sinsheim betreut die Teilstrecke zwischen Sinsheim und der Anschlussstelle Bad Rappenau in östlicher Richtung und bis Wiesloch/Rauenberg in westlicher Richtung – insgesamt sind das 59 Kilometer der A6. Im Buch „150 Jahre Feuerwehr Sinsheim“ hat Presseleiter der ViA6West GmbH & Co KG, Michael Endres, der A6 ein eigenes Kapitel gewidmet, zu den vielen Vorfällen auf der Strecke.
Wie er berichtet, habe es in der Vergangenheit schon mehrfach spektakuläre Einsätze, viele Schwerverletzte und Tote gegeben. „Zwischen 1985 und 2017 kamen auf dem 29,5 Kilometer langen Streckenabschnitt zwischen Wiesloch/Rauenberg und Bad Rappenau 126 Menschen ums Leben.“ Die Unfälle auf dieser Strecke haben die Rettungskräfte auch immer wieder vor besondere Herausforderungen gestellt: Denn mehrfach gab es hier Gefahrgutalarm. „Vom toxischen Toluol bis zum Umweltgift Resoplan Cat oder dem hoch gefährlichen und Krebs erregenden Stoff Dimethylbenzol Xylol ergoss sich über die Fahrbahn – stundenlange Vollsperrungen waren die Folgen.“