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Alles, was du über Hühner als Haustiere wissen musst!

Hühner werden als Haustiere immer beliebter. Je nach Rasse sind sie zahm, versorgen einen mit frischen Eiern und sind nicht schwierig zu halten.

Wo gibt’s Hühner zu kaufen?

Grundsätzlich können Hühner entweder als Bruteier zum selbst ausbrüten gekauft werden, als Küken, Junghennen und als legereife Hühner. Bei Händlern oder auf Geflügelbörsen sollten die Tiere besser nicht gekauft werden. Dafür aber bei Züchtern, privaten Hühnerhaltern und auf Höfen. Die gibt’s auch bei uns in der Region. 

Zum Beispiel der Melcherhof in Buchenbach verkauft Bruteier und Küken. Aber erst wieder ab März!

Der Geflügelhof Reinhard in Schönbrunn verkauft Junghennen ab 12 Wochen. Außerdem bieten sie an einen Stall-Check bei dir zuhause an. 

Auf was beim Kauf von Hühnern geachtet werden soll, sind Haltung und Gesundheit. Kranke Hühner sollten besser nicht gekauft werden. Ob sie gesund sind erkennst du daran, dass ihr Kamm rot ist, die Federn sauber und ordentlich sind und ihre Augen klar sind.

Welche Hühnerrassen?

Seidenhühner – sie haben ein ausgeprägtes Sozialverhalten und werden durch Zuwendung schnell zutraulich. Außerdem benötigen sie weniger Platz als andere Rassen. Sie können nicht fliegen und deshalb muss ihr Zaun für den Freilauf nicht höher als 60cm sein. Allerdings sollten Seidenhühner nicht mit anderen Rassen in einem Stall vermischt werden. Sie legen zwischen 80 und 100 Eier im Jahr.

Vorwerkhühner – sie brauchen genügend Auslauf und sind gute Futtersucher. Sie brauchen dadurch nicht viel Futter. Außerdem sind sie sehr robust. Schon wenn sie 20 Wochen alt sind, können sie Eier legen. Junge Tiere benötigen einen hohen Zaun mit kleinen Maschen, weil sie gerne mal abhauen. Ältere Tiere bleiben aber eher am Boden. Der Charakter der Tiere ist eher friedlich und sie sind schnell zutraulich. Sie legen zwischen 150 und 170 Eier im Jahr.
Plymouth Rocks Hühner – sie sind sehr friedlich und verstehen sich untereinander gut. Außerdem werden sie schnell zahm und bleiben gerne am Boden. Auch für sie wird kein hoher Zaun benötigt. Diese Hühner sind ebenfalls gute Futtersucher und sie legen zwischen 130 und 180 Eier im Jahr.
 

Der richtige Stall

Eins ist klar: je mehr Platz Hühner haben, desto wohler fühlen sie sich. So kann man rechnen: auf einen Quadratmeter sollten maximal 3 mittelgroße Hühner oder 5 Zwerghühner gesetzt werden. Das sollte aber nicht ausgenutzt werden und für die Hühner sollte mehr Platz zur Verfügung stehen. Außerdem benötigen sie einen Scharrbereich, der zwischen 10-15cm hoch eingestreut ist.

Schlafplatz:
Zum Schlafen brauchen sie Sitzstangen. Die sollten am besten alle auf der gleichen Höhe sein, damit keine Streitereien entstehen. Pro Huhn sollte man 25cm berechnen. Unter den Stangen sind Kotbetten von Vorteil. So kommen Hühner mit ihren Hinterlassenschaften nicht in Berührung und die Reinigung ist einfacher. 

Legenester:
Hühner fühlen sich beim Eier legen in Legenestern wohler. Sie finden zwar auch ohne Nester Plätze, Eier zu legen, Legenester sind aber trotzdem eine bessere Lösung.

Auslauf:
Hühner brauchen sie jeden Tag die Möglichkeit zum Auslauf. Da Hühner aber einige Feinde haben, sollte ihnen eine große eingezäunte Fläche zur Verfügung stehen. Am besten sollte auch auf dem Zaun ein Gitter sein, wegen den Greifvögeln.

Stallpflege:
Futtertröge und Tränken sollten alle 2 Tage gereinigt werden. Einmal im Monat muss der Stall gründlich gereinigt werden. 

Hühner richtig füttern

Ganz wichtig: Hühner benötigen den ganzen Tag über Zugang zu Futter, weil sie einen intensiven Stoffwechsel haben. Wenn Hühner in der freien Natur leben, können sie picken und scharren. Dabei nehmen sie Würmer, Samenkörner, Grünfutter, kleine Insekten und Beeren auf. Haushühner benötigen also zusätzlich Futter. 

Das wichtigste dabei sind Körner: Roggen, Weizen, Gerste, Hafer und Mais. Es kann auch gekeimt sein, weil Sprossen viele Vitamine enthalten. 

Weichfutter ist ebenfalls wichtig. Das können gekochte Kartoffeln, Nudeln Reis oder Kartoffelschalen sein. Grünfutter ist genauso wichtig und deshalb ist Klee, Gras und Brennnessel gut für das Huhn. Diese Lebensmittel gibt es auch schon als ein Futter zusammengemischt und wird in Form von Alleinfuttermittel angeboten. Alle Hühner sollten immer gleichzeitig an ihr Futter gelangen. Auch Wasser sollte ihnen jederzeit zur Verfügung stehen.

Eine artgerechte Haltung ist sehr wichtig, weil auch Hühner verschiedene Charaktere haben und sie bei guter Haltung ausleben können.

Ein Huhn zum Kuscheln?

Hühner sind zwar keine Stoffkuscheltiere aber: einige Rassen mögen es, gestreichelt zu werden und werden zutraulich. Hühner vertrauen dem Menschen leichter, wenn es seit der Schlüpfung in seinem Besitz ist. Dadurch kennt es deine Stimme schon. Küken, die regelmäßig in die Hand genommen werden, gewöhnen sich schnell an den Menschen und können dadurch friedlicher und zahmer sein. Bei Hühnern, die ausgewachsen gekauft werden, wird mehr Geduld und Fingerspitzengefühl gebraucht. Ein Tipp ist hier: ruhig mit den Tieren sprechen.

Wichtig ist auch, dass nicht ein Huhn alleine gekauft wird, denn sie leben in Gruppen zusammen. Daher sollten mindesten 2 Hühner gekauft werden. 

Den Hühnern etwas Gutes tun

Lebensnotwendig ist Spielzeug für Hühner zwar nicht, allerdings haben sie so den Tag über mehr zu tun und sind glücklicher. Außerdem wird so Federpicken entgegengewirkt.

Hühner schaukeln sehr gerne. Die sind auch sehr schnell gebaut. Dafür brauchst du nur zwei Seile und einen Stock, der breit genug ist. 

Über einen kleinen Parkour und Klettermöglichkeit aus Stöcken und Holzstangen freuen sich Hühner auch.  

Mit einem Snackball können die Hühner „Fußball spielen“. Wenn der ein wenig gerollt wird, kommen nach und nach Körner heraus. 

Hühner, die nicht eingezäunt sind, oder ständig abhauen, können mit einer Warnweste mit Reflektoren ausgestattet werden. Die gibt’s schon ab 7€.

Folgen Hühner wie Hunde?

Eine Zeitung wird dir dein Huhn nicht bringen. Trotz allem kann es dazu trainiert werden, herzukommen wenn du es möchtest. Das funktioniert natürlich mit Futter. Verbinde das Füttern mit einem speziellen Geräusch oder Wort. Nach einiger Zeit bringen sie das Geräusch mit Futter in Verbindung und kommen immer angerannt. Genauso kann das Tier darauf trainiert werden, in den Arm zu springen. Dazu wird ebenfalls Futter benötigt und natürlich Geduld. Zuerst setzt du dich mit einer Hand voll Futter auf den Boden und wartest bist das Huhn herkommt und kannst langsam immer höher gehen, bis es dir vertraut.