Co-Elternschaft: Ein alternatives Familienkonzept
Jochen König hat eine Tochter mit einer guten Freundin. Im Interview erklärt er das Konzept der Co-Elternschaft und wie er sich damit fühlt.
Jochen König hat eine Tochter mit einer guten Freundin. Im Interview erklärt er das Konzept der Co-Elternschaft und wie er sich damit fühlt.
Papa nur Freunde sind
Kinder brauchen Eltern. Sie brauchen Mama und Papa und die beiden müssen verheiratet sein. So sieht das klassische Familienkonzept aus. Aber ist das noch up-to-date? Immer mehr Paare lassen sich scheiden. Andere sind von Anfang an alleinerziehend. Künstliche Befruchtung und neue Werte machen es möglich, dass sich neue Familienkonzepte entwickeln.
Jochen König ist Autor und Vater in Berlin. In seinem Buch "Mama, Papa, Kind?“ schreibt er über alternative Familienkonzepte wie Regenbogenfamilien oder Co-Elternschaft. Im Radio Regenbogen Interview erzählt er uns über das Konzept der Co-Elternschaft und wie er sich damit fühlt.
„Ich habe gemerkt, dass ich gut mit einem Kind zurechtkomme, dass es mir Spaß macht ein Kind zu haben, und dass ich gerne noch ein Zweites haben möchte. Das kann aber ganz schön viel für zwei Personen werden, gleichzeitig Eltern zu sein und eine Paarbeziehung zu führen. Deshalb konnte ich es mir auch ganz anders vorstellen."
Ist das nicht sehr egoistisch, sich das beste am Kinderkriegen rauszunehmen und auf den Stress und die Konflikte in einer Beziehung und vielleicht auch dem Kind gegenüber zu verzichten?
"Für die Kinder macht das keinen Unterschied. Beide haben Eltern, die sie lieben und alles für sie tun. Ob die einen sich getrennt haben und deshalb nicht mehr zusammen sind oder es eben nie waren, macht für das Kind dann in der Realität keinen Unterschied."
Und für Sie?
"Für uns ist das so wesentlich einfacher, weil wir nicht den emotionalen Ballast wie nach einer Trennung mit uns tragen. Wir können super auf freundschaftlicher Ebene gemeinsam für das Kind da sein."
Was sind für Sie die Vorteile an diesem Modell?
"Ein Vorteil ist, dass wir nicht zusammen wohnen. Dadurch können wir uns auch mal gut erholen von dem Kind. So ein Kind ist ja durchaus auch mal anstrengend. Daher ist es schön mal ausschlafen und sich dann umso mehr auf das Kind freuen zu können."