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Noch in diesem Jahr startet die Videoüberwachung im Bermuda-Dreieck

Freiburger Sicherheitskonzept ist erfolgreich

Mehr Beleuchtung, Teams vom Vollzugsdienst, mehr Polizeipersonal- nach dem Mord an der Studentin wurde die Sicherheit in Freiburg vor 10 Monaten erhöht. Die Maßnahmen seien erfolgreich, so Finanzbürgermeister Stefan Breiter.

Die Vergewaltigung einer Frau am Wochenende im Colombipark mache ihn aber sehr betroffen. Das sei ein Rückschritt, aber man werde die Maßnahmen konsequent fortsetzen. Die Zwischenbilanz sei nämlich insgesamt gut, 
Der Vollzugsdienst mit 6 Zweierteams sei gut angekommen, viele Wege wurden besser beleuchtet, Hecken wurden zurückgeschnitten und das Frauennachttaxi wurde eingeführt. Außerdem ist die Polizei mit mehr Kräften vor Ort kann
mit einer positiven Bilanz hinsichtlich gesunkener Kriminalität sowie erhöhtem Sicherheitsgefühl in der Stadt eine positive Bilanz ziehen, so Breiter.

Seit dem 12. Oktober sind elf Kollegen des Vollzugsdienst in zweier-Teams in der Stadt unterwegs und sind von den Bürgerinnen und Bürgern bisher fast ausnahmslos sehr positiv aufgenommen worden, so der Finanzbürgermeister
Kernaufgabe ist die Überwachung und Ahndung von Verstößen gegen die städtische Polizeiverordnung zur Sicherung der öffentlichen Ordnung und gegen umweltschädliches Verhalten. Hierzu zählen Verunreinigungen des öffentlichen
Raums, die Überwachung der Regeln für Straßenmusik, unerlaubte Formen des Bettelns, Überwachung der Regelungen für öffentliche Anlagen und zur Nutzung von Spielplätzen. Weitere Aufgabe des VD sind auch Gaststättenkontrollen im Auftrag der Gaststättenbehörde. Der Leiter der Projektgruppe Sicherheit, Martin Schulz, erklärt dazu: „Es geht dem VD in erster Linie darum, mit den Betroffenen zu reden, zu argumentieren, zu erklären oder bei Konflikten zu deeskalieren.“ Erst wenn dies nichts nütze, kämen Interventionen ins Spiel oder, wenn eine Situation zu stark eskaliert, werden die Kolleginnen und Kollegen der Polizei hinzugerufen.

Der Leiter des Volzugsdienstes Ramon Oswald, berichtet, dass die Kollegen vor Ort vielfach Ansprechpartner für verschiedenste Themen sind: „Sie werden quasi als ständig präsenter Schutzmann positiv wahrgenommen.“ Die Rückmeldungen zeigen, so Oswald, dass es sehr gut ankomme, dass der VD der Bürgerschaft als direkter und persönlicher Ansprechpartner zur Verfügung steht und bei Bedarf schnell und unkompliziert in direktem Kontakt mit der Bürgerschaft einem Anliegen nachgehe. „Dadurch bekommen die Bürgerinnen und Bürger das Gefühl vermittelt, dass ihre Anliegen ernst genommen werden und die Stadt sich kümmert“, so Oswald. Bis zum 30. April kam es zu rund 11.600 Kontakten mit Bürgerinnen und Bürgern während des Streifendienstes. Davon waren 4.400 reine Informationsgespräche. In der Zeit zwischen dem 12. Oktober letzten Jahres und dem 30. April gab es 6.972 Vorkommnisse, bei denen es nur in 260 Fällen zu Bußgeldern oder kostenpflichtigen Verwarnungen kam. In der weit überwiegenden Zahl der Fälle sprach der VD eine mündliche Verwarnung aus.

Außerdem beauftragte die Gaststättenbehörde den VD in der Zeit bis zum 30. April mit rund 450 Kontrollen in 15 Betrieben. Aufgrund von Hinweisen aus dem Amt für öffentliche Ordnung oder Bürgerinnen und Bürgern nimmt der VD auch orientierende Lärmmessungen vor. Damit kann ein objektives Bild über den tatsächlich vorhandenen Lärm erlangt werden, um dann entscheiden zu können, ob weitere Maßnahmen erforderlich sind.

Bei der Beleuchtung ist auch viel passiert. So ist zum Beispiel die Mundenhofer Straße jetzt durchgehend beleuchtet, ist es hell rund um die Johanniskirche, den alten Wiehrebahnhof und den Brunnen in Brühl-Beurbarung sowie der Treppenabgang am Hauptbahnhof besser beleuchtet. Noch vor der Sommerpause soll eine Beleuchtung des Weges von Betzenhausen durch die Dietenbachanlage zum Rieselfeld und nach Weingarten in Betrieb gehen.

Bei den Schulen stehen die Themen Amok sowie Gewalt und Vandalismus im Vordergrund. Hier fanden verschiedene Sicherheitsbegehungen an den Schulen statt. Die baulichen Vorkehrungen bei einem Amok-Fall setzt das Gebäudemanagement im Rahmen der Sanierungen generell um. Gemeinsam mit der Polizei sind Ideen entwickelt worden, wie Gewalt und Vandalismus eingedämmt werden kann. An den Albert-Schweitzer-Schulen in Landwasser wird bald eine Videoüberwachung als Schutz gegen Einbrüche und Sachbeschädigungen ausprobiert. Auf Grundlage dieser einzelnen Maßnahmen sollen Ende des Jahres Empfehlungen für alle Schulen verfasst werden. Organisatorische Konzepte zur Sicherheit müssen immer in Zusammenarbeit mit dem staatlichen Schulamt erarbeitet werden.

Bei der Freiburger Verkehrs-AG sind sämtliche Busse und 88 Prozent der tagsüber eingesetzten Stadtbahnen sowie nachts alle mit Videoschutzanlagen ausgestattet. Die Haltestellen werden von der VAG laufend auch nach Sicherheitsaspekten erneuert, auch wenn sie von Seiten der Polizei nicht als Kriminalitätsschwerpunkte gelten.
Noch in diesem Jahr sollen außerdem 15 Videoüberwachungskameras im Bermuda-Dreieck installiert werden, um mögliche Straftäter abzuschrecken und sie schneller zu fassen, wenn sie Taten begehen.