Parkverbot am Opfinger See
Er ist eines der beliebtesten Freizeit- und Naherholungsziele in Freiburg - doch die Corona-Krise hat den Opfinger See nach Angaben der Stadt zur Problemzone gemacht.
Er ist eines der beliebtesten Freizeit- und Naherholungsziele in Freiburg - doch die Corona-Krise hat den Opfinger See nach Angaben der Stadt zur Problemzone gemacht.
Weil Freibäder geschlossen sind oder nur verkürzte Öffnungszeiten haben, war der Andrang auf den See seit Monaten so groß wie noch nie. Neben Schwimmen, Wassersport und Abkühlung werden die Freiflächen rund um beide Opfinger Seen nun massiv auch für Feste und Parties genutzt, die andernorts wegen Auflagen nicht möglich sind.
Die Folge: Auf den Zufahrten und Parkplätzen herrschte an den vergangenen Wochenenden Chaos, die Rettungswege waren heillos verstopft. Deshalb hat die Stadt neue Halteverbotszonen am großen und am kleinen Opfinger See ausgewiesen. Das Fahren und Abstellen von Autos auf Waldwegen ist im ganzen Wald verboten – auch im Umfeld des Opfinger Sees. Die Stadt hat angekündigt, dass sie kontrollieren wird, ob die Parkregelungen weitere geltende Regeln am See eingehalten werden.
Dazu gehören größere Ansammlungen und Parties, die teilweise gravierende Verstöße gegen die geltende Corona-VO bedeuten; die Missachtung der gesperrten Biotopschutzzone zu Land und zu Wasser; Vermüllung, illegale Feuerstellen und freilaufende Hunde auf der Liegewiese; das Fahren und Parken auf den angrenzenden Waldwegen; und die mutwillige Zerstörung der Abschrankungen.
Umweltbürgermeisterin Gerda Stuchlik betont: „In Zeiten, da der Klimawandel schon vor unserer Haustür steht, haben wir bewusst entschieden, nicht noch mehr Parkplätze auszuweisen und so die Anfahrt per Pkw zu fördern. Beide Seen sind gut per Fahrrad zu erreichen. Auch eine Anfahrt mit dem ÖPNV ist möglich.“ Allerdings ist ihr bewusst, dass die nächstgelegene Haltestelle an der Buslinie 33 Richtung Opfingen, „Kleingärten“, mit viel Gepäck oder bei eingeschränkter Mobilität nicht attraktiv ist. Das Forstamt hat immerhin von dort einen Fußweg durch den Wald ausgeschildert, der in gut 15 Gehminuten zur Liegewiese am See führt. Darum will Stuchlik sich dafür einsetzen, die Anfahrt per ÖPNV attraktiver zu machen, etwa durch das Einrichten einer Bedarfshaltestelle am See.
Der Opfinger See ist nicht nur ein beliebtes Erholungsgebiet. Er gehört auch zum Landschaftsschutzgebiet Mooswald und zum europäischen Schutzgebietssystem Natura2000. Wald und See beherbergen eine Vielzahl an geschützten Biotopen, also wertvollen Lebensräumem für selten gewordene Tier- und Pflanzenarten. Um ein Miteinander von Mensch und Natur zu ermöglichen, hat das Forstamt nach dem Ende des Kiesabbaus 2014 einen Kiosk mit Toiletten, mehrere Grillstellen und eine Beachvolleyballanlage errichtet – und auch eine Erholungswaldsatzung erlassen. Seither ist im nördlichen Teil des Sees eine Biotopschutzzone eingerichtet, die nicht betreten und auch auf dem Wasser nicht befahren oder durchschwommen werden darf.
Zudem gelten für die unbeschwerte Erholung am See weitere Spielregeln: Das Zelten am See ist verboten, ebenso das Einrichten wilder Feuerstellen. Für Hunde herrscht im gesamten Seebereich Leinenzwang. Und selbstverständlich sollte jeder seinen Müll in oder an die aufgestellten Mülleimer tragen, noch besser aber mit heim nehmen.