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Über seinen Heiratsantrag, seinen Papa und Fan-Fragen

TSG-Spieler Sebastian Rudy im Interview - Teil 1

Nationalspieler, Ehemann und immens wichtig für die TSG Hoffenheim: Sebastian Rudy spricht im ersten Teil des Interviews mit Hoffenheim-Reporter Tobias Becker über seinen Heiratsantrag, seinen Papa und beantwortet ganz nebenbei auch noch Fan-Fragen...

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Nationalspieler, Ehemann und immens wichtig für die TSG Hoffenheim: Sebastian Rudy spricht im ersten Teil des Interviews mit Hoffenheim-Reporter Tobias Becker über seinen Heiratsantrag, seinen Papa und beantwortet ganz nebenbei auch noch Fan-Fragen...

Hallo Sebastian.

Hallo!

Was ist denn an der TSG deiner Meinung nach das Besondere?

Das Besondere ist, dass wir ein sehr gutes Team sind. Das Team, das auf dem Platz steht, auf der Bank sitzt, das Trainerteam - einfach das ganze Umfeld. Es passt.

Warum ist Markus Gisdol für dich ein besonderer Trainer?

Ich kenne ihn schon länger und man sieht ja, dass er weiß was er tut. Die ganze Mannschaft zieht mit und steht hinter ihm. Wir vertrauen ihm alle.

Gibt es etwas, was dich am Beruf "Profifußballer" stört?

Also das Einzige, was mir da einfällt, ist die Gebundenheit. Man kann nicht einfach mal so eine Woche frei nehmen. Man muss sich voll auf den Beruf einlassen und sein Leben auch dem Fußball widmen. Also zum Beispiel beim Urlaub nehmen: Wenn ich frei habe, nimmt meine Frau sich auch frei und richtet sich da nach mir, damit wir zusammen weg können. Anders geht es nicht.

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Ein Fan hat mir erzählt, dass ihr Sohn nach mehreren Anläufen nun dein Trikot bekommen hat. Beim Schalke-Spiel hättest du dem Jungen dein Trikot gegeben. Er hat sich tierisch gefreut und war überglücklich. Bedeutet dir das etwas, wenn du erfährst, dass du einen Zuschauer glücklich gemacht hast?

Das ist immer schön. Ich kann mich erinnern, beim Warmmachen war am Rand ein Junge, der ein Plakat geschrieben hatte. So etwas fällt mir schon auf und ich wollte ihm eine Freude machen. Deswegen bin ich nach dem Spiel hin und habe dem Jungen mein Trikot gegeben.

 

 

Wir haben eine neue kleine Rubrik: Die nennt sich Fan-Fragen! Du bist heute quasi das erste "Opfer"!

(Lacht) Ok.

Ulrike aus Birkenau möchte wissen, in welchem Alter dir klar war, dass du Profifußballer werden möchtest.

Eigentlich schon immer klar. Das ist ein Kindheitstraum - von jedem, denke ich. Ich kann mich zwar nicht mehr daran erinnern, aber meine Eltern haben mir erzählt, dass ich immer schon mit dem Ball unterwegs war, seit ich laufen konnte. Ich stand immer mit dem Ball parat, wenn der Vater von der Arbeit kam. Den Ball hatte ich überall dabei. Je älter ich wurde, desto mehr wollte ich Fußballprofi werden. Wann ich das realisiert habe, weiß ich gar nicht mehr. Ich habe es einfach versucht, vieles hinten angestellt und es hat geklappt.

War das dann nicht schwer für dich? Ich meine, wenn sich andere getroffen haben um etwas zu unternehmen, dann warst du auf dem Sportplatz...

Ja das war oft so. Am Schwierigsten war es zwischen 13 und 16 Jahren. Damals habe ich eine Stunde vom VfB Stuttgart - wo ich damals gespielt habe - entfernt gewohnt. Ich hatte zwei Mal in der Woche Mittagsschule und drei, vier Mal Training. Da musste ich immer hin und her pendeln und auf der Fahrt lernen. Ich hatte also keine Zeit für andere Dinge.

Ok, dann zur nächsten Fan-Frage! Justin aus Lampertheim möchte von dir wissen: Was war das für ein Gefühl zum ersten Mal in der Nationalmannschaft zu spielen?

Das ist nochmal was ganz anderes. Für die Nationalmannschaft aufzulaufen ist eine große Ehre. Darüber habe ich mich sehr gefreut. Es ist ja auch ein Kindheitstraum. Man stellt sich das immer vor, wenn man Profi werden will. Besser geht es gar nicht - dafür habe ich hart gearbeitet und muss natürlich auch hart weiterarbeiten. Beim ersten Spiel war ich auch nervös, wobei ich mich gut gefühlt habe und gut aufgenommen wurde. Also einen Großteil der Nervosität hat die Mannschaft mir schon genommen.


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Und nochmal eine Frage von Ulrike: Du kommst ja aus einer kinderreichen Familie, hast vier Geschwister. Wie viele Kinder möchtest du denn mal haben?

Oh. (lacht) Das weiß ich nicht. So wie es passt, also wir haben uns keine bestimmte Zahl gesetzt. Wenn es passt viele, wenn es nicht passt, nicht so viele. Auf jeden Fall wollen wir mal Kinder haben.

Ist denn schon eins in Planung?

Noch nicht. (lacht)


Deine Frau Elena und du seid schon lange zusammen. Dieses Jahr habt ihr geheiratet. Ist der Bund der Ehe für dich jetzt nur eine Statusänderung oder hat sich dadurch auch an der Beziehung etwas geändert?

Ja auf jeden Fall. Also wir wohnen jetzt seit vier Jahren zusammen und wenn man sich sicher ist, warum sollte man dann nicht heiraten? Ich war mir zu 100 Prozent sicher, dass sie die Frau für's Leben ist und dann gab es für mich nichts anderes als den Bund der Ehe einzugehen. Ich denke, unsere Beziehung ist dadurch stabiler geworden. Aber man fühlt sich auch anders. Man fühlt sich in einer festen Partnerschaft, man geht durch dick und dünn... Das zu wissen, ist ein tolles Gefühl.

Du hast ihr einen Antrag gemacht?

Genau, richtig!

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Wie war das mit deinem Heiratsantrag?

Das war an Silvester vor fast zwei Jahren. (lacht) Wir waren damals in Wien. Ich wurde zwei Wochen vorher operiert und mit auch mit Schiene und Krücken unterwegs gewesen. Und so hab ich ihr dann auch den Heiratsantrag gemacht.

Also auf die Knie gehen ging dann nicht?

(Lacht) Nein, das ging leider nicht, dafür hatte ich zu viele Schmerzen. Aber ich glaube, es hat auch so ganz gut funktioniert. (grinst)

Das denke ich auch. Wie bist du eigentlich zum Fußball gekommen?

Meine Familie war schon immer fußballverrückt. Mein Vater hat mir immer den Ball gegeben, ich wollte ihn auch immer haben und so bin ich dann auch zum Fußball gekommen. Er hat früher selber einer bisschen gespielt, ich war immer dabei und das hat mich dann auch begeistert.

Immerhin hat dein Vater ja neben Jürgen Klinsmann in der Baden-Württemberg-Auswahl gespielt.

Genau.

Holst du dir dann auch noch Tipps von ihm?

Auf jeden Fall. Er war ja in der E-Jugend auch mein Trainer und er gibt mir auch heute noch Tipps. Wenn er von außen etwas zu bemängeln hat, dann sagt er mir das. Wenn etwas gut ist, dann lobt er mich auch. Das finde ich gut, wobei ich es auch wichtig finde, dass Eltern einen nicht nur loben, sondern auch kritische Worte finden, wenn etwas nicht stimmt. Meine Eltern haben mir da sehr geholfen.