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Rurik Gislason im Radio Regenbogen Exklusiv-Interview

"Kein Spieler verdient das"

Vor etwas mehr als zwei Jahren erlangte der schöne Isländer weltweite Bekanntheit. Bei seiner Einwechslung im WM Spiel gegen Argentinien zeigten die TV Kameras sein Gesicht und prompt wurde der isländische Nationalspieler vom SV Sandhausen ein Blickfang für Frauen auf der ganzen Welt.

Sportlich sorgte Rurik Gislason, anschließend weder bei der WM, noch in Sandhausen für Schlagzeilen. Seine Berühmtheit in den sozialen Netzwerken stieg, seine Leistungen flachten ab. Zuletzt spielte er am 23. Februar beim 0:2 gegen Karlsruhe und das sollte auch der letzte Einsatz gewesen sein. Während der Corona Pause wurde Gislason ausgemustert. Trainer Koschinat sagte der RNZ: „Rurik hatte Sonderurlaub, war lange Zeit weg. Der Verein hat ihm jede nur mögliche Unterstützung gewährt.“

Der Isländer widerspricht: „All this is bullshit!“ Keine Verletzungen und auch kein Trainingsrückstand.

Ich habe den Trainer mehrfach in den Medien gesehen, wie er sagt ich würde in Island Urlaub machen und ich wäre nicht so fit wie die anderen Spieler, weil ich nicht trainieren würde. All das ist Bullshit! Das ist mir wichtig, dass die Menschen das wissen. Es zeigt den verdorbenen Charakter, wenn man zur Presse geht und über seine eigenen Spieler lügt.  In schwierigen Zeiten sollte man lieber seine Spieler unterstützen, statt die Medien anzulügen.

Dem Anschein nach war es für den Isländer im Frühjahr nicht ganz einfach. Im März flog Gislason nach Island.

Meine Mutter wurde schwer krank, während der Corona Pause. Also ich bin nach Island gegangen, um bei meiner Mutter zu sein, denn es war kein Training und nichts. Offensichtlich erlaubte es mir der Verein nach Island zu meiner Mutter zu gehen.

Er wollte die letzten Tage ihres Lebens bei ihr verbringen, wenig später verstarb seine Mutter. Noch vor der Beerdigung flog Gislason zurück nach Deutschland, um sich mit dem SVS auf den Re-Start nach der Corona Pause vorzubereiten.

Knackpunkt Gehaltsverzicht?

Doch bevor er auf den Trainingsplatz zurückkehren durfte, wurde er aufgefordert einen Gehaltsverzicht von 20 Prozent zu unterschreiben, den der SV Sandhausen einbehalten sollte.

Und ich blieb hier für 3 Wochen. Als ich zurückkam wurde ich gefragt, ob ich den 20% Gehaltsverzicht mitgehe. Aber ich sagte zum Verein, dass ich die 20% meines Gehalts lieber einem wohltätigen Zweck geben würde, denn viele Menschen verlieren ihren Job. Ich dachte das wäre der beste Schritt aktuell. Und weil ich entschieden habe mein Gehalt für wohltätige Zwecke zu spenden und nicht zu Sandhausen, war es mir nicht mehr erlaubt zum Training zu kommen.

Dann folgte ein Gespräch zwischen Gislason und Uwe Koschinat. Der Isländer empfand das Verhältnis zwischen ihm und dem Trainer als „strange“. Es folgte der nächste Rückschlag.

Er sagte, wenn ich nicht den Gehaltsverzicht mitgehe, werde ich nicht mehr Teil des Teams sein. Um ehrlich zu sein, dachte ich, dass er Witze machen würde, weil auch viele andere Spieler in Deutschland den Gehaltsverzicht nicht mitgehen. Ich dachte das sei kein Problem, denn der Präsident sagte zu jedem Spieler, dass der Gehaltsverzicht optional sei. Aber die waren sehr ernst mit dem Thema, dass ich nicht mehr mit dem Team trainieren durfte.

Er schaltete daraufhin einen Anwalt ein. Über zwei Monate Lauftraining in der Nähe von Heidelberg und kein Training mit der Mannschaft. Sein Vertrag in Sandhausen plätscherte aus. Der Zweitligist wollte den Vertrag mit Rurik Gisalson nicht verlängern.

Jetzt ist Gislason erstmal in seiner Heimat in Island unterwegs. Er trifft Freunde, Bekannte und hält sich fit. Vergangene Woche machte er mit Bekannten einen 25 Kilometer "Run" auf einem bekannten Berg in Island. Der 32-jährige denkt jetzt sogar über ein Karriereende nach. Aber er hat noch keine endgültige Entscheidung getroffen. „Everything is possible.“