Weltmeister Moerstedt "befördert"

Der WM-Titel der U17 war das Gesprächsthema aller Fußballbegeisterten am vergangenen Wochenende. Das Finale am Samstag (2.12.2023) gegen die Franzosen war ein wahrer Krimi. Im Elfmeterschießen besiegten die Nachwuchs-Kicker, wie zuvor schon im Sommer im EM-Finale, die Équipe Tricolore und krönten sich zu Weltmeistern. Einen erheblichen Anteil an diesem Erfolg hatte der TSG-Spieler Max Moerstedt. Der 17-jährige verwandelte im Elfmeterschießen seinen Versuch, nachdem er zuvor im laufenden Spiel bereits ein Tor aufgelegt hatte. Mit seinen insgesamt vier Treffern im Turnier war der schlaksige Mittelstürmer hinter Paris Brunner (5 Tore) der zweitbeste deutsche Torschütze.

Jetzt ist der 1,94m große Moerstedt wieder zurück auf deutschem Boden. Er wurde zusammen mit seinen Teamkollegen nach seiner Rückreise aus Indonesien am Montag am DFB-Campus empfangen. Am Mittwoch durfte er sich dann von seinen Kollegen von der U19 feiern lassen. Mit Plakaten, Jubel und Applaus wurde er im Leistungszentrum begrüßt. Im Anschluss stand er der Presse Rede und Antwort – ein Job, der ihm noch nicht so leicht von der Hand geht, wie das Torschießen. Mit der Goldmedaille um den Hals erzählte er aber sichtlich stolz und geduldig allen Medienvertretern, was ihm der Titel bedeutet und wo er seine Zukunft sieht. Dabei sieht sich der Stürmer in den nächsten Jahren weiterhin im Kraichgau. Moerstedt mag die Region und schätzt es, zu Hause zu wohnen und kurze Wege in die Schule und zum Training zu haben. Er ist ein Familienmensch. Seine Mama hat ihn nach Indonesien begleitet, während sein Vater arbeiten musste. Natürlich sind sie stolz auf ihren Sohn, ebenso wie sein Verein. Daher ist es nicht verwunderlich, dass er den Vertrag bei der TSG Hoffenheim verlängert hat und weiter für die U19 kicken will, auch wenn er am Abend seinen Teamkollegen zuschauen muss. Die Zeitverschiebung und eine leichte Erkältung bremsen den Welt- und Europameister seines Jahrgangs vorerst aus.  

Max Moerstedt weiß, dass es noch ein langer, steiniger Weg bis in die Bundesliga ist, von der er träumt. Die ersten vorsichtigen Schritte sind gemacht. Er durfte bereits das ein oder andere Training bei den Profis absolvieren. Jetzt wurde er von Cheftrainer Pellegrino Matarazzo sogar ins Wintertrainingslager eingeladen. Dem Amerikaner ist es wichtig, Talente früh zu erkennen und einzubinden. Das ist auch die Philosophie der TSG und hat schon einigen Talenten des TSG-Nachwuchses den Sprung in den Profibereich verschafft. Jüngste Beispiele sind Umut Tohumcu und Maximilian Beier. Ihre Karrieren hat Moerstedt zum Vorbild, eifert jedoch einem anderen Spieler nach. Stürmer Wout Weghorst hat eine ähnliche Größe und Spielweise wie der Youngster und ist natürlich auch fürs Toreschießen zuständig. Ob sich Moerstedt seinen Traum erfüllen kann, wird sich erst in den nächsten vier bis fünf Jahren zeigen. Bis dahin will er aber erstmal weiter Spaß am Kicken haben, Meister und Pokalsieger mit der U19 werden und im kommenden Jahr seinen Schulabschluss machen.