Blutabnahme: Was heißt nüchtern zum Arzt?
In der Regel muss man beim Arzt zur Blutabnahme nüchtern sein. Aber wie lange darf man davor nichts essen? Und wie sieht es mit Kaffee und Medikamenten aus?
In der Regel muss man beim Arzt zur Blutabnahme nüchtern sein. Aber wie lange darf man davor nichts essen? Und wie sieht es mit Kaffee und Medikamenten aus?
"Und morgen früh zur Blutabnahme kommen Sie bitte nüchtern." Damit meint der Arzt natürlich nicht, dass der Patient alkoholische Getränke vor dem Termin meiden sollte. Viel eher ist gemeint, dass er mit leerem Magen kommen sollte. Doch was ist sonst noch erlaubt oder auch verboten, wenn jemand nüchtern in die Praxis kommen muss?
Anke Richter, Fachärztin für Innere Medizin in Bad Oeynhausen und und 2. Vorsitzende des Hausärzteverbands Westfalen-Lippe erklärt, es komme immer auf die Untersuchung an. Das beste sei daher immer: Gleich nachfragen – und sich nicht nur nach der Dauer der Nüchternheit, nach Essen und Getränken, sondern bei Bedarf auch danach erkundigen, ob sie vorher Medikamente einnehmen oder rauchen dürfen.
Nüchtern zur Blutabnahme: Ist Wasser erlaubt?
Wer sich Blut abnehmen lässt, sollte üblicherweise acht bis zwölf Stunden vorher nichts essen. Findet der Termin also am Morgen statt, musst Du in der Regel nicht auf das Abendessen verzichten. Das Frühstück sollte allerdings entfallen. "Trinken ist dagegen erlaubt", sagt Richter. Allerdings solltest du am besten nur Wasser trinken, um trotzdem nüchtern zu bleiben. Tee und schwarzer Kaffee sind oft auch kein Problem vor der Blutabnahme, frag' aber sicherheitshalber vorher deinen Arzt. Denn: Je nachdem, welche Werte untersucht werden, ist es besser, das Koffeingetränk weg zu lassen. Was nicht geht, sind Saft oder Kaffee mit Zucker oder Milch.
Auf Süßstoffe ebenfalls besser verzichten, empfiehlt Hausärztin Richter. Diese enthalten zwar keine Kalorien, dennoch lässt sich bei ihnen nicht ausschließen, dass sie den Stoffwechsel beeinflussen.
Medikamente mit dem Arzt abklären
Kläre mit dem Arzt ab, ob Du vor einer Blutabnahme auf nüchternem Magen deine Medikamente nehmen kannst. Wichtig: Medikamente auf keinen Fall eigenständig absetzen oder pausieren, sondern immer erst mit dem Arzt besprechen.
Strengere Regelungen bei Magenspiegelung und Ultraschall
Für andere Untersuchungen gelten teilweise strengere Regeln. Getränke sind vor einer Ultraschall-Untersuchung tabu. "Sonst sind die Organe möglicherweise nicht gut zu erkennen", sagt Richter.
Auch wem eine Magenspiegelung bevorsteht, sollte in der Regel mindestens sechs Stunden vorher nichts essen oder trinken. Bereitet dir das Probleme, oder musst du Medikamente einnehmen, rede mit einem Arzt darüber. Meistens lässt sich eine Lösung dafür finden. Vor einer Darmspiegelung sind bestimmte Getränke dagegen meist kein Problem, solange es sich dabei um klare Flüssigkeiten handelt.
Nüchternwerte besser vergleichbar
Warum ist es eigentlich wichtig, manche Werte im Blut nüchtern zu messen? In erster Linie dient es der besseren Vergleichbarkeit. Dürfte der Patient vor der Blutabnahme etwas essen, könnte der Arzt schlecht beurteilen, welche Aussagekraft der gemessene Blutzucker- oder Cholesterinwert besitzt, da er nicht weiß, wie das Essen die Werte beeinflusst hat.
Im Voraus solltest Du immer mit deinem Arzt abklären, ob Du zur Untersuchung nüchtern kommen musst. Falls dies der Fall ist, kläre bei Gelegenheit am besten sofort, was damit konkret gemeint ist.