Die Polizei arbeitet mit Hochdruck daran, den Feuerteufel im Raum Herbolzheim zu fassen. Sie geht derzeit 180 Hinweisen nach. Insgesamt sind bislang 9 Scheunen in Flammen aufgegangen, bei einer blieb es beim Brandstiftungsversuch.
Zuletzt brannte in der Nacht auf Freitag eine Scheune in Ringsheim nieder. Diese stand mitten im Dorf. Die Brandursache ist noch nicht ermittelt, aber es könnte das Werk des Feuerteufels sein. Wir haben mit der Betroffenen Sabine Hauer gesprochen, die mit ihrem Partner Christoph Schneider gegenüber wohnt:
Sabine, wie hast du den Brand bemerkt?
Sabine: Die Nacht war ein Horror und ziemlich traumatisierend für uns. Ich bin kurz nach 4 Uhr morgens aufgewacht, weil ich dachte es hagelt oder regnet und wollte die Dachfenster zusammen. Dann hat es auf einmal geklirrt, als würde ein ganzer Glascontainer ausgeschüttet werden auf der Straße und dann habe ich sofort gemerkt, dass hier etwas nicht stimmt. Ich habe dann aus dem Fenster geschaut, die riesigen Flammen gesehen, die aus der Scheune kamen und den Notruf gewählt. Dann sind wir sofort auf die Straße gerannt und unser erster Gedanke war, hoffentlichtlich ist unseren Pizzeria-Pächtern in unserem Haus neben der Scheune nichts passiert. Die kamen dann in ihrer Schlafkleidung barfuß aus dem Haus gerannt. Nachbarn hatten auch sofort die anderen Anwohner aus dem Schlaf geklingelt.
Und dann musste alles Schlag auf Schlag gehen....
Sabine: Genau, denn das Problem war, dass die Feuerwehr gar nicht so nah an die Scheune herankommen konnte um zu löschen, weil auf dem Platz die vielen Stühle, Tische und die schweren Schirme der Pizzeria standen. Die Anwohner haben sofort mitangepackt, um alles wegzubringen. Außerdem mussten die Gasflaschen sofort mitgenommen und das Auto weggefahren werden. Und dann konnten wir nur hoffen, dass nur die Scheune abbrennt und nicht alle angrenzenden Gebäude. Ich habe dann die Pächterfamilie inklusive Baby mit zu uns ins Haus genommen und sie versorgt mit Getränken, Hausschuhen etc.
Was geht einem durch den Kopf, wenn man diese riesigen Flammen sieht?
Sabine: Wut und Verzweiflung - schließlich hat man Geld und Liebe in die Restauration des Objektes gesteckt. Zudem ist der Pizzaofen kaputt und ganz viele Möbel, die dort gelagert wurden. Die Brandursache ist ja noch nicht ermittelt, aber nach den vielen Scheunenbränden denkt man natürlich darüber nach, wer dieser Feuerteufel ist und warum er das macht. Wir sind jedenfalls morgens um 6 Uhr völlig erschöpft ins Bett gefallen. Das Problem ist, seitdem wache ich ständig auf, weil ich Angst habe, dass es wieder brennt. Man hat die Bilder immer im Kopf.
Sabine: Ja, ich möchte mich bei allen Nachbarn und Anwohnern für die Hilfe und vor allem auch bei der Feuerwehr für die großartige Arbeit bedanken!! Die Feuerwehr hat einen Mega-Job gemacht! Und wäre sie nicht so schnell dagewesen, wäre das ganze zum Flammeninferno ausgeartet.